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Anlage 6 253
gewarnt werden, von der Arbeit der Jugendlichen mehr zu er-
warten, als sie bisher geleistet haben. Eine Uberschreitung dieses
Maßes würde einen Raubbau mit den Kräften bedeuten, die das
Vaterland von den Jugendlichen als den kommenden Soldaten-
Generationen fordern muß.
uDanach kommen die Kriegsgefangenen.
Es erscheint angebracht, dem weit verbreiteten Irrtum zu be-
gegnen, als geschehe in der Ausnutzung der Arbeitskräfte un-
serer Kriegsgefangenen bei weitem nicht das Maß des Erreich-
baren.
Von den insgesamt etwa 1 150 000 Kriegsgefangenen, die
in preußischen Gefangenenlagern untergebracht sind, sind rund
300 ooo in Industrie, Landwirtschaft und Forstwirtschaft und
rund 200 ooo in der Etappe beschäftigt!! Ein weiterer Teil muß
für die notwendigen Lagerarbeiten zurückgehalten werden, ob-
wohl nicht verkannt wird, daß vielleicht hier noch geringe Er-
sparungen durch Einwirkung auf die Inspektionen der Gefan-
genenlager möglich wären. Der Rest ist durch Verwundung,
Krankheit, durch seine Berufsart (Friseure, Künstler, Journa=
listen) an einer wirklich fruchtbaren Arbeit in der Kriegoindu-
strie verhindert. Auch die Beschäftigung der obenerwähnten
800 Ooo + 200 ooo Kriegogefangenen ist eingeengt durch man-
nigfache Schwierigkeiten, von denen nur erinnert sei an die
Schranken des Völkerrechto, sowie an die neuerdings nicht selten
auftretende und verständliche Unlust, der Gefangenen. Diese
kurze Darstellung dürfte genügen, um die Begrenztheit dieses
Hilfsmittelo darzulegen.
.Was die Beschäftigung verbündeter Ausländer anlangt, so hat
A. 2. wiederholt versucht, eine vermehrte lberweisung österreichisch-
ungarischer Facharbeiter herbeizuführen, ist aber dabei auf den
vorläufig anscheinend unüberwindlichen Widerstand der öster-
reichisch-ungarischen Regierung gestoßen, die eine Abgabe der-
artiger Arbeitokräfte angesichts des eigenen Bedarfs als un-
möglich erklärt hat.
Anders und günsiiger schienen die Verhältnisse in der Tür-
kei zu liegen, die einem Bericht des Herrn Feldzeugmeisters zu-
folge vielleicht imstande ist, eine recht erhebliche Anzahl brauch-