Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Zweiter Band. Heer und Heimat 1914-1918. (2)

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8. 
Anhang 
barer jüngerer Arbeiter abzugeben. Auch hier aber dürften noch 
manche Vorarbeiten zu leisten sein, ehe ein klares Bild über den 
wirklich für die Kriegsindustrie zu erwartenden Vorteil gewonnen 
werden kann. 
Bulgarien hat seine Volkskraft in einem so hohen Maße 
militärisch anspannen müssen, daß für unsere industriellen 
Zwecke kaum etwas übrigbleiben dürfte. 
u. Unter den übrigen Ausländern müssen naturgemäß die An- 
gehörigen der von uns besetzten feindlichen Gebiete den Vor- 
rang haben, weil durch ihre Beschäftigung kein Mehr an Be- 
lastung unserer Lebensmittel-Versorgung eintritt. Sowohl das 
belgische als auch das russisch-polnische Verwaltungsgebiet wer- 
den dauernd daraufhin bearbeitet und haben bereits eine gewisse 
Zahl brauchbarer Arbeitskräfte an die deutsche Kriegsindustrie 
abgegeben. A. 2. ist dauernd bemüht, üm Einverständnis mit den 
General-Gouverneuren die Heranziehung dieser Kräfte zu för- 
dern, bei den Belgiern kann man auch noch sagen: Die 
Abwanderung nach Amerika bzw. England zu verhindern. Außer 
den obengenannten völkerrechtlichen und psychischen Hemmun- 
gen steht aber der Verwendung namentlich der Polen häufig die 
Ungunst der Arbeits= und Aufenthaltsbedingungen entgegen. 
Im ganzen ist zu sagen, daß die Frage, inwieweit hier eine 
zahlenmäßig und dem Werte nach befriedigende weitere Aus- 
nutzung der besetzten Gebiete zu ermöglichen ist, gegenwärtig 
noch nicht genügend geklärt ist, als daß sichere Erwartungen 
daran geknüpft werden könnten. 
4Für die neutralen Ausländer hat A. 2. in der Deutschen Ar- 
beiter-Zentrale Berlin ein eifriges Organ, dessen Bemühungen 
aber vielfach durchkreuzt wurden, einerseits vom direkten Wett- 
bewerb der mit uns im Kriege befindlichen Nationen (England 
wirbt z. B. Norweger), andererseits von den Wirkungen, die 
dieser Wettbewerb auf die Politik der neutralen Regierungen 
in Gestalt von Auswanderungsverboten, Kontroll-Erschwerun- 
gen usw. auslöst. Die Auesichten sind also nicht die besten und 
jedenfalls ungemein schwankend und schwer berechenbar. 
Das einzige Mittel, das demnach in seiner Bedeutung mit voller 
Zuverlässigkeit eingeschätzt werden kann, ist die Heranziehung
	        
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