52 Zweites Kapitel
hältnisse sehr ungünstig. Nur in Ostende konnte an der See auf Frei-
ballons, häufig auch auf feindliche Flieger geschossen und die kriegs-
mäßige Gefechtstätigkeit geübt werden. Als der Inspekteur der B. A. K.
im Operationsgebiet errichtet worden war, wurde ihm das Kommando
in Ostende unterstellt und die Ausbildung für alle Flak dorthin ver-
legt. Die Einheitlichkeit der Ausbildung und der Schießlehre war damit
hergestellt.
Im Oktober 1915 erweiterte das K. M. das Kommando der
Kraftwagengeschütze zur Flakschule, die im Laufe des Krieges
dauernd vergrößsert und ausgestaltet wurde und bei Kriegsende eine
Stärke von 42 Offizieren und 666 Mann hatte und in einen Komman-
deur-Stab, eine Lehrmittelabteilung und § Kommandos gegliedert war,
von denen das für 8.K.Flak nach Lille verlegt war. Jedes Kommando
— nach den verschiedenen Flakarten gegliedert — hatte einen Lehrzug
oder eine Lehrbatterie an der Front eingesetzt, bei denen die letzte ab-
schließende Ausbildung an der Front erfolgte, nachdem die Grund-
lagen der Ausbildung und Lehre bei den Schulbatterien der einzelnen
Kommandos gelegt worden waren. Kurz vor dem Waffenstillstand
wurde die Verlegung der Flakschule, die zuletzt in Blankenberghe war,
in die Heimat nach Cranz in Ostpreußen angeordnet, wo für den Frie-
den der Standort dieser Schule beabsichtigt war. Die Schule, die am
13. S. 18 in „Flakschießschule“ umbenannt wurde, ist vom K.M.
dauernd so gut als möglich mit Gerät, Lehrmitteln und Lehrkräften aus-
gestattet worden.
Für die Ausbildung an den Entfernungsmessern und allen sonstigen
Meßgeräten richtete das K. M. im Juni lols eine besondere „Ent-
fernungemesserschule“ ein, die zunächst dem Flugpark der VII. Armee
in La Fere angegliedert, später selbständig gemacht und nach Gent
verlegt wurde. Ihr Ausbau wurde mit allen Mitteln gefördert. Ihre
Stärke betrug zuletzt: 11 Offiziere und 782 Mann.
An beiden Schulen wurden alle Neuformationen und Ersatzmann-
schaften der Flakverbände — einschließlich der Flugabwehr M. G. —
des Feldheeres und des Heimatluftschutzes vor ihrem Einsatz ausge-
bildet; auch Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften eingesetzter
Flakverbände wurden wiederholt zu besonderen Lehrkursen an den Schu-
len vereinigt, um über Neuerungen und Fortschritte am Gerät und in
der Schießlehre einheitlich unterrichtet zu werden. Für Offiziere anderer