Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Zweiter Band. Heer und Heimat 1914-1918. (2)

58 Zweites Kapitel 
Die schwere Artillerie 
(s.F. H. — schwere Feldhaubitze, K. = Kanone, Mrs. = Mörser) 
Bei Ausbruch des Krieges zählte die schwere Artillerie 30 Ba- 
taillone und 1 Versuchsbatterie in der Stärke von 
1420 Offizieren, 
33250 Unteroffizieren und Mannschaften, 
3400 Pferden und 
576 Geschützen. 
Ihre gewaltige Entwicklung im Kriege beweist ihre Stärke am 
Schlusse des Krieges von 
364 bespannten Bataillonen, hiervon 
250 Bataillone s.F. H. und 10-cm-K., 
98 „ Mrs. u. 15-cm-K., 
16 „ 15-em-K. 
57 unbespannten Bataillonen, darunter 
33 Batterien s. 15-m-K. 
44 schwersten Flachfeuerbatterien. 
14 „ Steilfeuerbatterien. 
im ganzen 1660 Batterien, 951 Kolonnen, 19 Kraftfahrstaffeln, 65 
Park-Kompagnien, 2738 Meßtrupps, 91 Instandsetzungs-Werkstätten 
in einer Gesamtstärke von 
138 "57 Offizieren, 
400 917 unteroffizieren“ und Mannschaften, 
202 806 Pferden. 
Die größte Zahl der an der Front eingesetzten schweren Geschütze 
betrug im Februar 1917 7130, darunter 1016 erbeutete. Die Zahl 
verminderte sich bis zum Februar 1918 auf 6172 schwere Geschütze, 
darunter nur noch etwa 800 Beutegeschütze. Die dauernde Steigerung 
in der Neufertigung neuzeitiger Geschütze und die mit ihrer Hilfe mög- 
liche Neuaufstellung bespannter, beweglicher Truppenteile hatte bei 
dem Mangel an Mannschaftsersatz zur Auflösung unbespannter For- 
mationen, die ältere oder Beutegeschütze besaßen, in größerer Zahl 
geführt. Hierdurch wurden Offizier= und Mannschaftsbräfte gespart, 
die Munitionsfertigung vereinfacht, die Güte der Waffe aber wesent- 
lich gehoben. Trotz der Verlusie im Jahre lgus konnte die Jahl der neu- 
zeitigen schweren Geschütze an der Front nach Ersatz der Ausfälle noch
	        
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