Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Zweiter Band. Heer und Heimat 1914-1918. (2)

70 Zweites Kapitel 
deur der Trains“ beigegeben war, diese Stellen, wie bei den Reserve- 
korps in eine gemeinsame, den „Kommandeur der Munitionskolonnen 
und Trains“ zusammengefastt und die Stäbe der Munitions= und 
Train-Abteilungen zu einem Staffelstab vereinigt. Diese Zusammen- 
fassung erfolgte später auch bei der Etappe. November 1916 kam zu 
jedem Armee-Oberkommando ein aktiver Stabsoffizier, dem die Be- 
arbeitung aller Trainangelegenheiten oblag. Vor ihrer Uüberweisung 
wurden diese Offiziere in einem besonderen Lehrgang beim Kriegs- 
ministerium für ihre Tätigkeit vorgebildet. 
Ende 1916 wurden die Munitionskolonnen und Trains boden- 
ständig; sie schieden aus ihren Verbänden aus und bildeten Armee- 
truppen. An Stelle der Kommandeure der Munitionskolonnen und 
Trains bei den Armeekorpe traten solche bei den Armee-Oberkommandos. 
Diese Einrichtung hatte neben Vorteilen den großen Nachteil, daß 
bei dem steten Wechsel der Truppen die Staffelstäbe und Kolonnen mit 
den Truppen nicht bekannt wurden, was das Zusammenarbeiten er- 
schwerte. Hinzu kam, daß bei der Obersten Heeres-Leitung als Be- 
rater ein kriegserfahrener, mit dem Truppen= und Feldgerät, sowie 
mit dem heimatlichen Beschaffungswesen vertrauter Train-Offizier, 
der sich über die Bestände der einzelnen Armeen genau zu unterrichten, 
Ausgleiche vorzunehmen und in Verbindung mit dem Kriegeministerium 
rechtzeitig für Ersatz zu sorgen hatte, fehlte. Die Stelle wurde No- 
vember 1917 geschaffen und bewährte sich sehr. August 1918 trat 
ein General der Munitionokolonnen und Trains im Großen Haupt- 
quartier mit erweiterten Vollmachten hinzu. 
Im Sommer lols wurden im Westen die Etappen-Munitions= 
kolonnen und Trains für Ausgleich an Offizieren, Mannschaften, 
Pferden und Gerät dem Kommandeur der Munitionskolonnen und 
Trains beim Armee-Oberkommando unterstellt. Zu dessen Unterstützung 
erwies sich bei den mehr und mehr sich erweiternden Aufgaben in An- 
betracht der großen räumlichen Ausdehnung und den oft schlechten 
Bahnverbindungen an den Hauptkampffronten die Zuteilung eines 
Kommandeurs der Munitions-Kolonnen und Trains oder eines Grup- 
penstaffelstabes bei den Gruppenkommandos als notwendig. 
Die Munitionskolonnen bekamen statt der nur zum Munitions-= 
transport geeigneten 4= und 6-spännigen Munitionswagen zweispännige 
Feldwagen, die auch andere Kriegsbedürfnisse laden konnten. Später
	        
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