8.
Technik, Beschaffungswesen, Erfindungen
Unsere Werke tragen immer Spuren von
der Menschheit an sich, und man darf von
unserem Geiste keine Vollkommenheit erwarten.
Friedrich der Große
Wenn behauptet wird, daß die Technik während des Krieges nicht
genügend für Kriegszwecke ausgenutzt worden sei, so kann sich das nur
auf ganz geringe Einzelfälle beziehen. Abgesehen hiervon muß man
sagen, daß die Leistungen auf technischem Gebiet bei der deutschen
Armee hervorragend gewesen sind. Unsere Kriegstechnik war in der
Lage, fast alle Anforderungen besonderer Kriegsverhältnisse zu erfüllen.
Durch engste Zusammenarbeit mit den Männern der Technik gelang
es, den zahlreichen außerordentlichen Bedürfnissen an Rohstoffen aller
Art, insbesondere Sparmetallen, vornehmlich auf dem Gebiete der
Beschaffung von Munition, trotz der von niemand geahnten langen
Dauer des Krieges bis zuletzt durch geeignete Ersatzstoffe wenigstens
einigermaßen und immer noch rechtzeitig nachzukommen. Diese Lei-
stung ist ein glänzender Beweis für das Anpassungsvermögen und die
Leistungsfähigkeit der Technik. Es kann als mindestens zweifelhaft
gelten, ob die Technik der feindlichen Länder unter so abnorm schwie-
rigen Verhältnissen Gleiches geleistet haben würde. Unsere Erfolge
auf diesem Gebiet wurden vom Gegner nicht erwartet. Er sah sich in
seinen Vermutungen über die Möglichkeit des Durchhaltens der deut-
schen Armee enttäuscht. Zweifellos wären die Schwierigkeiten, die
der Mangel an vielen wichtigen Rohstoffen brachte, noch leichter über-
wunden worden, wenn wir schon im Frieden für alle wichtigen Roh-
stoffe Ersatzstoffe vorbereitet hätten. Daß dies nicht geschah, kann der
Technik nicht zum Vorwurf gemacht werden. Mit einer vierjährigen
Kriegsdauer und dem ungeheueren Materialverbrauch hat niemand ge-
rechnet.
Auch auf dem Gebiete der Konstruktionen muß man anerkennen,