Teil!
1.
Die Handfeuerwaffen, Maschinengewehre und blanken Waffen
Es ist ein großer Irrtum, wenn man in mensch-
lichen Dingen Vollkommenheit anzutreffen glaubt:
Die Einbildungskraft kann sich dergleichen Truggebilde
schaffen, aber Wirklichkeit werden sie nie erlangen.
Friedrich der Große
Zur Fertigung der Handwaffen, M. G. und Munition standen
bei Kriegsbeginn die staatlichen Gewehrfabriken Danzig, Erfurt und
Spandau, die Munitionsfabrik Spandau, sowie einige Fabriken der
privaten Waffenindustrie zur Verfügung. Als sehr bald unvorher-=
gesehener Waffenbedarf als Ersatz für das Feldheer, vor allen Dingen
aber für die zahlreichen Neuformationen eintrat, wurden unter Zuhilfe-
nahme der im besetzten Belgien beschlagnahmten Maschinen mit staat-
licher Unterstützung die Waffenwerke Oberspree zur Gewehranfertigung
erbaut.
Eine zweite Munitionsfabrik wurde in Cassel errichtet; die be-
stehenden Betriebe erhielten eine beträchtliche Erweiterung.
Ferner wurden mit der Zeit zahlreiche Privatfabriken anderer
Industriezweige zur Fertigung von Waffenteilen veranlaßt. Infolge
des ungeheueren Verbrauchs an Gewehren bei dem Heere — Hundert-
tausende gingen verldren — mußten in den ersten Kriegsmonaten Ge-
wehre älterer Art aus Heeresbeständen oder Privatbesitz, sowie Beute-
gewehre an die Truppe, insbesondere im Etappen= und Heimatgebiet.
ausgegeben werden.
M. G. wurden nur in der staatlichen Gewehrfabrik in Spandau
und in der Deutschen Waffen= und Munitionsfabrik hergestellt. Als
großer Bedarf eintrat, erhielten zahlreiche Privatbetriebe die Lieferung
einzelner M. G.-Teile.
Wrisberg, Wehr und Wassen 1