4 Erstes Kapitel
sonderen Unternehmungen im Grabenkampf verwendbar war, wurde sie
Herbst 1917 auch der Infanterie gegeben; jede Kompagnie erhielt 10
mit besonderer Tragausrüstung. ·
Das Streben, den Mann in weitestem Umfange durch die Maschine
zu ersetzen, führte im Frühjahr 1918 zur Einführung der Maschinen-
pistole Bergmann, nachdem die Fertigstellung eines zur Massenfer-
tigung brauchbaren Musters einer an sich vorzüglichen Maschinen-
pistole Schwarzlose nicht rechtzeitig gelungen war. Die 0#mm, luft-
gekühlte Bergmann-Mistole war außerordentlich handlich und verblüf-
fend einfach zu handhaben. Mit Hilfe des 32 schüssigen Trommel-
magazins der langen Pistole 08 erreichte sie eine Feuergeschwindigkeit
von 160 Schuß in der Minute. Bis Mitte Oktober 1018 waren 17000
Pistolen an der Wesifront.
Als die feindlichen Tanks auftauchten, vertrat die O. H.L. den
Standpunkt, daß eine Verstärkung unserer Abwehrwaffen genügen wür-
de, um dem neuen feindlichen Angriffsmittel erfolgreichen Widerstand
entgegenzusetzen. Demgemäß beantragte sie im Herbst 1917 die baldige
Gerstellung wirkungsvollerer Waffen. Da ein M. G. mit erhöhten
Leistungen nicht so schnell konstruiert werden konnte, lieferte die Ge-
wehr-Prüfungskommission auf meine direkte Forderung in wenigen
Monaten als vorläufigen Ersatz einen 13 mm Einzellader (T.-Gewehr)
Besondere Schwierigkeiten entstanden bei Schaffung der Panzermuni-
tion für diese Waffe. Der dem Gewehr 08 in konstruktiver Hinsicht
ähnliche, nur 16 kg schwere Einzellader verfeuerte ein Geschoß mit
Stahlkern, das bis 500 m beste Stahlpanzerplatten von 20 mm Stärke
durchschlug. Das mit Gabelstütze versehene Gewehr wurde im liegen-
den Anschlag oder von der Brustwehr aus verwendet. Je 2 Tankge-
wehre mit Munition wurden auf besonders eingerichteten Handwagen
befördert. Die Ausrüstung der Westfront mit dieser wirkungsvollen
Waffe (ie 60 Patronen) begann im April 1918. Bis zum Herbst
waren etwa 7000 bei der Truppe. Sie haben sich dort bei richtiger
Verwendung vortrefflich bewährt.
Bei Kriegsbeginn war die Armee mit dem schweren Maschinenge-
wehr (M.G.0O8), System Maxim mit Schlittenlafette und Schutzschilden
auf zwei= bezw. vierspännigen M.G.-Fahrzeugen für M.G., M. G.-Zu-
behör und-Munition ausgerüstet. Außer den M. G.-Fahrzeugen, auf denen
die Bedienungsmannschaften bei den M.G.-Kompagnien zum Teil, bei