Maschinengewehre 5
den M.G.-Abteilungen sämtlich aufsitzen konnten, hatten die Formationen
je 3 Munitionswagen. Diese waren für den Bewegungskrieg unentbehr-
lich, für den Stellungskrieg aber nicht erforderlich und wurden daher
dort abgeschafft und anderweitig als M.G.-Wagen eingerichtet.
Der an sich recht schwere (32,3 kg), aber mit vorzüglicher Richt-
vorrichtung versehene Schlitten war für den Stellungskampf in den
vordersten Gräben und für den Gebirgskrieg nicht besonders geeignet.
Die Truppe erhielt deshalb daneben als Schießgestell eine kleinere, viel
leichtere Hilfslafette, für die 1917 ein einheitlicher Bajonettverschluß
eingeführt wurde. Sie diente, auf Pfählen befestigt, auch zur Flieger-
abwehr. Da an der Hilfslafette eine Richtvorichtung fehlte, war mit ihr
nur Bekämpfung von JZielen auf nahen Entfernungen möglich. Für
den Gebirgskrieg wurde der belgische Dreifuß 16 bei den Gebirgs-M. G.=
Formationen als Lafette verwendet, der 1018 durch den deutschen Drei-
fuß bei den Gebirgs-M. G.-Formationen, bei den M. G.-Abteilungen
und M.G.-Eskadrons ersetzt werden sollte.
Mit der Zeit traten einige Verbesserungen am M.G. und dessen
Gerät ein. Mantelpanzer und Mantelkopfschild zum Schutz der Waffen-
kühlung gegen Schußbeschädigungen, Rückstoßverstärker mit Mündungs-
feuerdämpfer, Leuchtvisiere, neue Patronen-, Wasser-, Petroleum= und
Vorratskästen, Patronentrommeln zu 50 und 100 Patronen zum An-
hängen an das M. G., neue Gurtfüller, Nachgurtezangen sind besonders
zu erwähnen.
Die großen und schweren Schutzschilde wurden von der Truppe sehr
ungern verwendet, sie boten zu große Ziele. Ein kleineres und leichteres
dreiteiliges Schutzschild, das sich mehr der Form des M.G. anpaßte,
wurde im Sommer 1018 zu Versuchszwecken ausgegeben. Unermüdlich
arbeitete der Referent im Kriegsministerium, Hauptmann von Merkatz,
auf diesem Gebiet. Er hat im Verein mit der G. P.K. unendlich viel
geleistet.
Da das M.G.O8 zur Verwendung beim Angriff und in den vorderen
Schützengräben zu schwer und auch die Ausbildung an ihm recht schwierig
war, wurde schon 1915 der Bau leichterer M.G. angestrebt.
In Anlehnung an das bewährte Maxim-System entstand als
Sturmabwehrwaffe das leichte M.G. (M.G.08/15), dessen Ausgabe an
die Truppe sich aber bis zum Frühjahr 1917 hinzog. Bei guten Schuß-
leistungen mit derselben Munition war das M.G. sehr handlich, konnte