Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Dritter Band. Wehr und Waffen 1914-1918. (3)

286 Anhang 
noch das 8000 t-Programm erreicht war, eine weitere Mun.-Steigerung 
um 2000 t auf 10 000 t zu versuchen. Durch Schrb. vom 31. 8. 1016 
Nr. 33825 op. forderten Ew. Exzellenz für Mun. eine Verdoppelung 
der Auguftfertigung, also eine Steigerung von 6000 t auf 12000 t 
Pulver im Monat. 
Euere Exzellenz ersehen aus vorstehenden Ausführungen — und 
auch auf diese Feststellung lege ich großen Wert —, daß die gewünschte 
Verdoppelung der Munitionsfertigung, bevor dieser Wunsch 
Euerer Exzellenz einging, bereits zu 66% vom K.M. ein- 
geleitet war, und zwar zu 33% im Dezember 1015 und 
33% ilüm Juli 1916. Nur durch die Tatsache, daß bereits durch das 
K. M. im vorigen Jahre die Steigerung auf das 8000 t-Programm 
und die erforderlichen Bauten eingeleitet sind, ist die Möglichkeit ge- 
geben, jetzt beim weiteren Verlaufe des Jahres 1916 sowie bis zum 
Frühjahr 1917 weitere Munitions-Steigerungen eintreten zu lassen 
Die Behauptung des Abg. Stresemann, daß maßgebende Kreise 
der O. H. L. sich über den Munitionsmangel bitter beklagt hätten, bleibt 
in Ew. Exrzellenz Schreiben v. 2. 10. 1016 II Nr. 231 geh. op. un- 
widersprochen. 
Demgegenüber halte ich mich für verpflichtet, hier nochmals auf 
die im Schreiben v. 16. 10. 1916 Nr. 24070 16 A l erwähnte Tat- 
sache hinzuweisen, daß eine Mitteilung der O. H. L., daß die mit dem 
6000 t-Programm zu leistende Munitionsmenge nicht mehr ausreiche 
oder gar ein Munitionsmangel drohe, vor Ew. Exzellenz Schreiben vom 
31. 8. hier nicht eingegangen ist. Die Maßnahme des K.M., eine 
Steigerung von 6000 t Pulver auf 8000 t und danach 10000 t zu 
erreichen, stellt daher einen erheblichen Zuschuß zu der von der O. H. L. 
bis August 1916 als ausreichend erachteten Mun.-Menge dar. 
Es zwingt vielmehr der außerordentliche Munitionsverbrauch, der 
durch die O. H.L. vor Verdun angeordnet ist, zu der sicheren Annahme, 
daß bei der O. H. L. bei der völligen Kenntnis der Munitionslage nicht 
die geringste Sorge für unsere Munitionsbestände bestand; sonst wäre 
hier ein Maßhalten geboten gewesen. Auf die Verteilung und den 
Verbrauch der Munition hat das K.M. keinen Einfluß. In dieser 
Beziehung kann aber mehr gefehlt werden, als das K. M. bei den vor- 
handenen Mitteln auszugleichen imstande ist. Trat für die Feld-Art. 
nach Beginn der Kämpfe an der Somme irfolge veränderter Kriegslage
	        
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