Zünderkonstruktionen 29
1915 kam bei der F.K. auf 5—6000 Schuß ein Rohrdetonierer, im
Jahre 1917 und 1918 höchstens auf 30—40000 Schuß ein Rohr-
detonierer. 6
Durch die empfindlichen Aufschlagzünder und die Zünder mit V.
wurde der Brennzünder doch nicht völlig entbehrlich. Beim Schrapnell
ist und bleibt der Brennzünder bzw. Zeitzünder Voraussetzung der Ge-
schoßwirkung. Aber auch die Granate muß gegen Luftziele und zum
Einschießen auf große Entfernungen mit einem Brennzünder verschossen
werden. Die bei Kriegsbeginn vorhandenen Zünder hatten aber nur eine
Brennlänge bis 5000 Meter. Eine Verlängerung der Reichweite des
Brennzündere der F.K. bis 7000 m (Gr. 7150), der l.F.H. bis 6350
Meter würde schon bald nach Beginn des Krieges durch die Anwendung
eines langsamer brennenden Satzringpulvers erreicht. Die Unregelmäßig-
keiten beim Brennen und die atmosphärischen Einflüsse waren jedoch
bei dem langsamer brennenden Puloer noch größer als beim schnell
brennenden. Die Anordnung mehrerer Satzringe, die die Verwendung
des letzteren Pulvers ermöglicht hätte, hätte die Fertigung sehr erschwert,
die anderen Mißstände nicht aufgehoben. So wurde die Einführung
mechanischer Zeitzünder notwendig. Schon im Frieden seit langer Zeit
im Versuch, bei einzelnen schweren Geschützen eingeführt, gelang es
nach langwierigen Versuchen, brauchbare mechanische Zeitzünder für
Feldgeschütze zu schaffen, die für Flak im Frühjahre 1018 zur Ein-
führung kamen. Für Feldgeschütze standen die Versuche bei Eintritt
des Waffenstillstandes vor dem Abschluß. Die schwierige Fertigung
dieser Zünder erlaubte jedoch ihre Verwendung in größerem Umfange
bei Feldgeschützen während des Krieges nicht.
Die Form der Zünder mußte den Formen der verschiedenen Ge-
schosse der Feldgeschütze angepaßt sein. Dies machte meist nur äußere
Konstruktionsänderungen nötig. Im inneren Aufbau der Zünder machten
die Rohr= und Sprengkapselsicherungen, soweit hierzu Fliehbolzen oder
Fliehstücke verwendet wurden, Anderungen nötig, da sie der Umdrehungs-
geschwindigkeit, also dem Drall und der Anfangzgeschwindigkeit der
Geschütze, bei denen sie verwendet werden sollten — z. B. Gebirgs-
kanone, Infanteriegeschütze, Feldkanonen — angepaßt werden mußten.
Der Entwicklung der Sprengstoffe und Pulver wird in anderem
Zusammenhang Erwähnung getan, ebenso des Nachschubs und der
Munitionsfertigung im Großen. Hier muß nur noch auf die Schwierig=