Vorwort
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Friedrich der Große
Auf Drängen meiner früheren Mitarbeiter habe ich mich ent-
schlossen, meine Erinnerungen der Offentlichkeit zu übergeben.
Ich stellte hierbei meine persönlichen Bedenken zurück; ich hatte
nur das eine Jiel vor Augen: der Sache zu dienen.
Der dringende Wunsch meiner treuen Mitarbeiter war zu verstehen.
Bücher und Schriften erschienen, die in mehr oder weniger ver-
steckter Form Angriffe gegen die Heeresverwaltung erhoben. Schilde-
rungen über Zustände und Verhältnisse in der Heimat während der
Kriegszeit wurden veröffentlicht, die vor dem uneingeweihten Leser
leicht ein falsches Bild entstehen lassen konnten.
Es war meine Plicht, hier einzutreten.
Das Werk soll einen allgemeinen Aberblick über die Taten des
Teils der Heeresverwaltung geben, der mir unterstellt war. Dabei
sollen die Schwierigkeiten hervorgehoben werden, die zu überwinden
waren. Die Kenntnis von diesen wird vielfach Anordmungen oder das
Unterlassen von solchen in einem anderen Lichte erscheinen lassen. Eine
Kritik, auch an eigenen Maßnahmen, durfte hierbei nicht fehlen.
Von Bedeutung war eine Schilderung der inneren Verhältnisse,
da gerade diese auf den Verlauf des Krieges einen so verhängnisvollen
Einfluß ausgeübt haben.
Gerechtigkeitsdrang, Wahrheitsliebe und Hingebung an die Sache
haben mich bei meinen Ausführungen geleitet.
Ein solches Werk konnte ich nicht allein schreiben, ich bedurfte
der Mitarbeit der auf den einzelnen Gebieten besonders erfahrenen
Herren. Sie ist mir in reichstem Maße zuteil geworden. Alle Ab-
teilungen des alten Departements haben sich in den Dienst der Sache
gestellt. Die Erlaubnis zur Benutzung amtlichen Materials wurde mir
bereitwilligst gegeben.
Allen Mithelfern danke ich an dieser Stelle für die treue, mir
bis zuletzt gewährte Unterstützung. Vornehmlich tue ich dies meinem ehe-
maligen Adjutanten, Major Mertens, gegenüber, der viel zum Gelingen
des ganzen Werkes beigetragen hat.