Full text: Major Menzels Dienstunterricht des deutschen Infanteristen.

Schießen. 139 
bh Das Grauppenschießen foll den durch die Vorbereitungsübungen vor- 
gebildeten Schützen in der Ferterdisziplin festigen und ole Gruppenführer in ihrer 
verantwortungsvollen Gesechtsaufgabe schulen. Die Ubungen in der Gruppe sind 
für vie Schulung in der Gefechislaligkeit besonders gecignet. 
eh Bei dem Zugschleßen soll ver Zugführer die Schwterigkeiten in der 
Fruerleitung, die in erlter Linie ihm obliegt, zu ertennen und kriegsmäßig zu Über- 
winden lernen. Gleichzeitig sollen die Gruppenführer weitergebildel werden und 
im Rahmen der gemeinsamen Aufgabe zulammenzuwirken und den Zugführer in 
überlegter und sachgemäßer Weise in der Feuerleitung zu unterikützen lernen. 
d) Bel dem Schießen in gröheren Abteilungen wachsen mit dem Zu- 
nehmen der Stärke der schießenden Abteilung die Schwierigkeiten in der Feuer- 
leitung und in der Befehlserteilung, namentlich auch durch Einschwärmen zurücck- 
gehaltener Züge und Vermischen der Verbüände. Besonderer Wert ist auf sach- 
gemäße Feuerverteilung zu legen. 
Folgende 12 Grundsätze gelten für jeden brauchbaren Schützen: 
1. Schnelles Laden in allen Anschlagsarten unter Ausnützung des Geländes, nur 
bei dem GEinladen eines neuen Rahmens (Ladestreisens) nach dem Verschlut 
sehen, sonst stets Auge nach dem Ziel gerichtet lassen. 
2. Gute Augengewöhnung. Scharfes Hinsehen nach vem bezeichneten Ziel. Über 
Art des Ziels und seine Ausdehnung sich Uar werden. 
3. Schnelles. aber genaues Visierstellen. 
4. Haltepunkt „Ziel aufssitzen“, falls nicht ein anderer Haltepunkt ausdrülcktich befohlen. 
Bei selbständiger Wahl des Haliepunkres richtig handeln. 
5. Genau den Punkt suchen, a#ulf welschem man abkommen wist. Nach den Regeln 
der Feuerverleilung aus dem ganzen Ziel den Teil — einen Punkt: Schütze, 
Geschüt usm. — heraussuchen, welcher gerade gegenüber ist. Bei dem Beschuß 
von M.-Gewehren und von Artillerie den befohlenen Haltepunkt suchen. Jeder 
genau im Gelände den Punkt beschreiben können, wo sein Haltepuntt ist. 
6. Richtiges Vorhalten auf vorgehende Ziele. Allmähliches Krümmen, so daß 
Schuß herauskommt, wenn Ziel sozusagen auf Bisierlinie tritt. Borhalten auf 
seillich sich bewegende Ziele (Entfernung, Schnelligkeit der Jielbewegung), 
anhalten auf ftehende Ziele bei Wind usjmw. 
7. Sorgsamste Abgabe jebes einzelnen Schusses auch bei lebhaftem Feuer. 
Sachgemäß in Auschlag geben. (Welche Haund ziehl ein, welche richtet, oder 
tut eine beides?) Druckpunkt nehmen. R#uhig durchziehen. Auge anfl 
Finger lang! Abseyzen! Dann aber — schnell laden. » 
So wird jeder Schuß abgegeben. Kann Schütze das Abkommen nicht 
finden, setzt er ab, er ut es doch auch beim Schulschießen ausnahmoweise. 
8. Einhalten der richtigen Feuersolge je nach vder augenblicklichen Gefechissage. 
Gemeinfames Handeln mil dem Nachbarschützen in der Beobachtung von Feind 
und Wirkung dei langsamem Schützenfeuer. Steigerung in der Beschleunigung 
der Lade= und Anschlagsbewegungen sowie Verkürzung der aui die Beodachtung 
verwendeten Zeit bei lebhaftem Schützenfeuer. Richliges Erkennen und Aus- 
nützen geeigneter Gesechtsmomente. 
9. Weltergabe von Befehleon in der Schützenlinie energisch. 
10. Feuer abstopfen, sobald das Ziel verschwindet; auf Zuruf „Siopsen“ achten. 
11. Kurzes Aufrichten zum Sprung, Vorstirzen und in Stellung gehen. 
12. Stete Aufmerksamkeit nuuf Führer und aufl Feind. 
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