Full text: Major Menzels Dienstunterricht des deutschen Infanteristen.

144 Marsch. 
Beisemũrsche 
##) Vorbereiungen zum Marsch. 
Sitz und Zustand der Bekleidungsstücke. Auf bequemen Sitz sämtlicher 
Bekleidungs- und Ausrüstungs stucke kommt piel an. Wie die einzelnen Stücke sitzen 
sollen, ist im Abschnitt „Anzug und seine Behandlung" eingehend befsprochen, dort 
Ut auch das Packen des Tornisters behandelt. Auf gut passende, weiche Stiefel, in 
der Bruft, unter den Armen und im Kragen bequem sitenden Rock usw. sei noch- 
mals eindringlich hingewiesen. An das Mirbringen feldbrauchbarer, eigener St#fe- 
für Mannschaften des Beurlaubtenstandes (Stiefelprèmie) für Friedensübungen und 
Mobilmachungsfall wird erinnert. Reparaturfreter Zustand aller Sachen. 
Am Tage vor dem Ausmarsch sind also alle milzunehmenden Sachen in 
Ordnung zu bringen und bereitzulegen. Der Tornister ist soweit als irgend mög- 
lich fertig zu packen. Der Körper ist durch vernünftige Lebensweise zu stärken. 
Siehe auch Abschnin Körperpflege uswm. S. 12 u. f. 
Am Tage des Ausmarsches. Zeitig genug aufstehen — in der Ortsunter- 
kunft für Wecken sorgen —, ordentlich waschen; frühstücken, die Feldflasche füllen. 
Austreten. Gepück nicht zu zeitig umhängen, weil das. Unnötig ermüdet. Nicht zu früh 
zum Antreren erscheinen und unnut herumstehen. Reine Sachen im Quartier vergessen. 
4. B. Feldmützen, Feldflaschen. Schanzzeug u. dgl. Siehe auch Abschnitt: Unterkunft. 
b) Anusführnng des Marsches. 
Antreten und Ausmarsch. Die Leute sammeln sich korporalschafte, 
weise auf einem Platz, der für jeden einzelnen in der allgemeinen Richtung 
zum Kompagniesammelplatz liegen muß; die Korporalschaften marschieren 
ohne irgendwelche Umwege zum Sammelplatz der Kompagnie oder treten 
u. U. auf diesem selbst an. Der Anzug, das Gewehr usw. wird nach, 
gesehen, es erfolgt der Ausmarsch im ritt, wobei bas Spiel gerührt 
werden darf. Auf das Kommando „Marschordnung“ oder das Signal 
„Abschlagen“ wird ohne Tritt usw. marschiert 
Marschorm. Die Infanterie marschiert in der Marschkolonne. Ein 
Hornist marschiert am Ende der Truppe; auf das Signal „Straße frei“ 
schließt alles nach der Seite heran, auf der marschiert wird Wird auf 
beiden Seiten der Straße marschiert, so ist die Mitte der Straße freizu= 
machen. Damit Unregelmäßigkeiten ausgeglichen werden, ist ein Abstand 
von 10°“ nach je einer Kompagnie, von 15• nach je einem Balaillon 
festgesetzt, der vorübergehend verloren gehen kann. Ein gleichmäßiges 
Tempo der Spitze ist für den Marsch nötig, sonst müssen die hinteren 
Kompagnien fortwährend trabend heranlaufen. Jeder marschiert auf Vorder- 
mann. In der Marschordnung darf der Soldat rauchen, sprechen, siagen, 
das Gewehr nach Beliebden auf der rechten oder linken Schulter, sowie — 
auf Anordnung des Kompagniechefs — unterm Arm und umgehängt tragen. 
Der Anfang der Kolonne ist für bequemste und deste ANusnutzung 
der Wege verantwortlich: bei schmalen Straßen müssen die Gewehr- 
mündungen auf den äußern Rotten möglichst nach innen gehalten werden 
damit die Pferde der Ordonnanzen usw. nicht verletzt werden. 
Frlleichterungen im Anzug, wie Knopfaufmachen Bindeabnehmen usw., 
finden nur auf Befehl statt, dann aber von allen Leuten gleichzeitig Eigen- 
mächtige Erleichterungen im Anzuge sind verboten. 
Wenn das Wassertrinken bei Durchschreiten der Ortscheften gestattet 
wird, so nimmt der Soldat vorher seinen Becher zur Hand; jeder muß be- 
müht sein, nach dem Trinken die frühere Ordnung schnell wiederherzu. 
stellen. Wird „Halt" gemacht, so trinke man nicht zu viel Wasser auf ein- 
mal, wenn möglich halte man etwas Brot während des Trinkens im Munde.
	        
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