Vorpakten. 55
Der Führer wird g#um# tun, sich zunächst einen Ausgangspunkt zum Ziel zu er-
wählen, von dem er glaubt die nach dem Feinde zu führenden Straßen, Engwege,
Brücken ulw. beobachten zu können. Diesen Punkt muß er versuchen, möglichst schnell
zu erreichen. Der Autenthaln auf demselben wird genau so lange ausgedehnt, als
zur Beobachtung und zum ctwaigen Abfenden einer Meldung nötig ist; denn je
schneller eine Meldung erfoigt, desto besser ist sie. Erwekst sich der erste Ziel-
Funki als ungtnstig, dann geht er weiter vor und so sort. Von besonderer
Wichtigkeit sind seitlich llegende Aussichtspunkie, die einen Einblick in die Ranke
ves Genners gestatten. Derartige Punkie sind unter allen Umständen aufzusuchen
bei Aufgaben, die Auskunft über den Verbleib eines abziehenden Gegners verlangen.
Biegungen der Straßen, auf denen der Gegner marschiert, werden für Wahl der
Punkte bestimmend sein.
Beim Ersteigen von Mählen, Titemen, Häusfern und sonstigen Aussichtspunkten.
empfiehlt es sich, stets nur einen Mann hinaufftetgen zu lassen (sast immer der
Jührer), während die beiden andern für dessen Sicherheit unten sorgen.
Die Patrouillenführer sollen sich so verwmaut mil dem Gelände machen, daß
sie nicht nur imstande sind, über dasselbe genaue Auskunft zu geben, sonvern daß
sie nötigenfalls — namentlich auch bei Nachti — als Führer dienen können.
d) Entstehen, Abfassen und Absenden einer Meldung.
Der Entschiuß darüber, wann eine Meldung reii und obzuschicken, ist natür-
lich oft recht schwer. Der Patronillenführer muß sozufagen instinktiv sühlen, wenn
ein Vorgang beim Feinde so wichtig ist, daß er sofort gemelvet werden muß, Jz. B.
erkonnter Vormarsch des Feindes in Richlung auf die eigene Abteilung, Auftreten
starker feindlicher Ableilungen in eigener Flanke und pgl. mehr. Oft isl auch Uber-
legung nötig, ob die zu meldenden Vorgänge sich in kurzer Zeit noch ändern können.
Erscheint z. B. feindliche schwache Abteilung — Svitze —; folgen ihr frärkere Ab-
teilungen nach Hauptsache ist, doß wichtige Meldung rechtzeitig eintrifft. Hier-
nach handeln. Um nichts auszulassen, empfiehlt es sich, bei Meldungen folgende
4 Fragen anzumenden: Was sah ich vom Feinde? (Stärke, Maffengatrung): Wie
seh ich den Fe nd' (Marschordnung, Gangart ufw.): Wo sah ich den Feind? (Orts.
angabe): Wann sah ich den Feind! (Zeitangabe).
Auf schriftticher Meldung darf Abjender nicht jehlen. Verständliche Abkürzungen
sind crlaubt. Genaue Zeitangabe (121 morgens bis 1158 vormittags —= „morg.
oder „vorm.“: 121 nachmiliags bis 115 abends = „nachm.“ oder „Cabds“.
„miltags und mitternachts“ ausschreiben). Ortsangaben möglichst nach Ka#re#
Das Verstehen der Geländedorstellung auf den Karten wichlig. S. die Getände-
darftellung S 142. Statt „rechts“ ober „links“ besser Himmelsrichtungen angeben.
Beim Absenven einer Meldung Unterschied zwischen direkter überminelung
J. B. von Seiten= und Gefechtspatronllen durch verabredete Zeichen (seindl. ##b-
teilungen —. Gewehr mit beiden Armen aufwärtsstrecken, feindl. Patr. — Gewehr
seinwärtsftrecken und dgl. mehr), lebhafte Feuerabgabe zulm Ausnterksanmunchen,
Winkerzeichen und dgl., oder indirekter durch Absenden mündlicher lbei Gile) oder
schriftlicher Meldung. Lettere kann auch aus einfachster Zeichnung, ein haar
Strichen, bestehen.
B8. Derwendung der Infanteriepatronillen.
)Im Sicherungsdienst (Marschsicherung, Vorposten!:
b) im Gekfecht-
Jc) im Festungskriege.
a) Im Sicherungsdient. 1. Sollen Infanteriepatrouillen ausnahmsweise auf
dem Marsche auiklären, so ist ihnen ausreichender Borsprung zu geben. Ihre
Ausgabe: Absuchen des Geludes seitwärts der Spitze oder zreischendurch Absuchen
bestimmter Gesändegegenstände, kleiner Gehbite, Waldparzellen usp. Den Marsch
seitwärts begleitende Patroiellen sollen schnell anderes Gesichtsseld suchen, als es
bie Spilze hat. Trotzdem Augenverbindung anstreben zu Meldungen durch Zeichen