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Jeder Soldat hat danach zu streben, bei seiner Abteilung zu bleiben.
Wer, ohne verwundet zu sein, hinter der fechtenden Truppe untätig be-
troffen wird, oder wer ohne ausdrücklichen Befehl Verwundete aus dem
Gefecht bringt oder unter irgendeinem Vorwand den Kampfplatz verläßt,
macht sich der Feigheit schuldig (Kriegsartikel 101).
Wer von seiner Kompagnie abkommt, schließt sich dem nächsten Truppen-
teil an und gehorcht dort den Vorgesetzten so wie seinen eigenen. Nach
dem Gefecht * jeder von der Truppe abgekommene Soldat sie unverzüg-
lich wieder aufzusuchen und sich über seinen Verbleib auszuweisen.“
So manches dieser wichtigen Worte durchschwirrt blitzartig das Hirn des
Schützen. Bald sällt ihm dieses, hald fenes ein, wie es gerade der Augenblick mit
sich bringi. Und er wird ruhiger, ja, manch derbes Scherjzwort löst sich. Er zielt
genauer, er hält schärser hin. Aber die Sprüngel Steis ein neues Zusammen=
seißen der Zahne! Aber ihm nach, unserm Leutnant, ihm nach, dem Korporal!
Wir müssen doch heran! Wir wollen doch siegen!
Vorwärts auf den Feind, koste e„, was es wolle!
F. Anterkunft. §. HS# 374—432.
Für die Unterkunft der Truppen wirkt die Nähe des Feindes be-
stimmend. Je weiter man vom Feinde ab ist, desto zefr kann man die
Truppen schonen, weil man weniger gefechtsbereit sein darf. In der Nähe
des Feindes tritt die Schonung der Truppen in den Hintergrund gegen
die wichligere Gefechtsbereitschaft. Wir unterscheiden:
1. Ortsunterkunft; bei dieser liegt alles unter Dach.
2. Ortsbiwak; eine Mischung von Ortsunterkunft und Biwak, und
3. Biwak: bei diesem liegt alles unter freiem Himmel.
1. Ortsunterkunst.
a) Weit ab vom Feinde: Marschquartiere mit und ohne Quartier-
macher. Die Truppen werden in Quartieren untergebracht, die durch
Quartiermacher angesagt waren. Quartierzettel werden auf dem „Marsch“
oder beim „Halt“ ausgegeben. — Ist keine Zeit, Quartiermacher voraus
zu senden, so erhalten die Truppen einfach Abschnitte zugeteilt und verteilen
die Quartiere beim Einrücken. In jedem Ort wird für den innern Dienst
eine Innenwache eingerichtet, zu der ein Spielmann gehört. Innenwachen
verhalten sich wie Garnisonwachen. Ortskommandant, Offizier vom Orts-
dienst, Rondeoffiziere sind wie in der Garnison „Vorgesetzte ver Wachen“.
Alarmplatz ist den Leuten zu sagen. — Die einzelnen Truppen komman-
dieren sich noch Offiziere und Unteroffiziere vom Dienst. ·
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dichter, die Vorsichtsmaßregeln werden größer. Außenwachen mit Toppel-
posten und Unteroffsizterpoften sichern gegen feindliche Annäherung; sie
verhalten sich wie Feldwachen. Zu jeder Außenwache gehört ein Spiel-
mann. — Das Quartier des Lrtskommandanten muß vurch Fahne oder
Strohwiepe, bei Nacht durch Laterne kenntlich sein; die Wachen müssen
hierüber unterrichtet sein, um Auskunft geben zu können. Auch die Quartiere
der Spielleute sind an Strohreifen oder Strohsignalhörnern zu erkennen.
In Alarmguartieren können die Truppen in erhöhter Bereitschaft
gehalten werden. Hierzu werden geeignete Häuser oder Gehöfte ausge-
sucht. In jedem solchen Massenquartier muß mindestens 1 Mann bei Licht