30 J. V. Deichmüller: Sachsens vorgeschichtliche Zeit.
(Fig 19) und tassenartige Becher (Fig. 18). Ein in Sachsen seltener Gefäß-
typus ist die Kugelflasche (Fig. 16), welche sich von der Amphore durch den
Mangel jeder Standfläche und durch die Stellung der Henkel unterscheidet.
Mit letzterer zusammen kommen niedrige Näpfe mit zwei paarig gestellten,
von oben nach unten durchbohrten Henkeln vor (Fig. 20).
Das wichtigste Verzierungselement der Gefäße dieser Gruppe ist das
durch Abdrücken einer Schnur auf der Gefäßwandung erzeugte Schnur-
ornament. Die Schnureindrücke bedecken in horizontalen Linien den Hals
bez. den Oberteil des Gefäßes (Fig. 13, 14, 17—19) oder sie setzen schraffierte
Dreiecke zusammen, welche aneinandergereiht die Basis des Halses umsäumen
(Fig. 13 und 17). Andere Verzierungen sind hergestellt durch Einschnitte,
F r. 27. fig. 20.
welche fischgrätenartig oder zu horizontal schraffierten Dreiecken angeordnet
sind (Fig. 12), oder durch tiefe spitzdreieckige Einstiche oder flachbogige Ein-
drücke (Fig. 12 u. 15). Ein für die Kugelflasche charakteristisches Ornament wird
aus rhombischen Gruppen rundlicher oder elliptischer Eindrücke gebildet,
welche den Gefäßhals in horizontalen Reihen bedecken (Fig. 16). Die in an-
deren Verbreitungsgebieten der Schnurkeramik häufiger vorkommende Technik,
die vertieften Ornamente durch Ausfüllen mit einer weißen Masse heraus-
zuheben, ist in Sachsen bisher nur einmal beobachtet worden.
Wesentlich anders ist der Charakter der Bandkeramik. Das Vorkommen
derselben in den Herdgruben der Ansiedelungen, wo sich nur Trümmer der
beim Gebrauch zerbrochenen Gefäße finden, bringt es mit sich, daß nur selten
größere, die Gefäßform zeigende Bruchstücke erhalten sind. Meist sind es
halbkugelige oder birnenförmige Näpfe (Fig. 21, 22 und 27) und auch Becher