O. Gruner: Haus und Hof im sächsischen Dorfe. 419 
schaftlichen Hof (daher vielleicht der so häufige Familienname „Hofmann") oder 
Erpachtung fremder Felder angewiesen, wenn er kein Handwerk daneben betreibt. 
Als vierte Klasse im alten Dorfe sind endlich die Bewohner zu nennen, 
die weder Haus noch Grund besaßen und als „Hausgenossen, Hausleute, 
Einlieger oder Miether“ bezeichnet wurden. Zu ihnen gehören hauptsächlich 
die Auszügler, und die Hofmeister der Bauern. Auf die bauliche Erscheinung 
des Dorfes üben sie nach der Natur der Sache keinen selbständigen Einfluß 
aus, indessen bilden die Nebengebäude, in denen sie untergebracht werden, 
wie wir nachher sehen werden, doch eine ständige Eigentümlichkeit der Höfe 
von der besprochenen dritten Grundform. 
Es mögen hier einige Flächenmaße Erwähnung und Vergleichung finden. 
1 Scheffel = 2066 qm (20,66 a). 2 Morgen —= 1 Acker = 55,34 a. 
1 sächsischer Acker 2,16 preußische Morgen. 1 wendische Hufe = 12 
bis 30 Acker = 6,6 — 16,6 ha. 1 Königshufe = 47 — 50 ha. 
(Der Dresdener Altmarkt enthält 13400 am d. h. rund 1½ ha oder 6 Scheffel.) 
Der Normaltypus des sächsischen Bauernhofs. 
Ich gehe nun zur Schilderung und Besprechung eines Bauernhofs 
der dritten Grundform und seiner Gebäude über, weil er unter den genannten 
drei Grundformen die häufigste und zugleich diejenige ist, die am meisten 
typische Ausprä- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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gung erfahren hat; Sogen. 
dabei wird sich Ge- Garten 
legenheit finden, 
Abweichungen und Neue Scheune 
Weiterentwicke- 
lungen der andern 8 J ––— 
Grundformen mit Miescheune u ne 1 Tinen 
zu besprechen; zur Schauer — *“ — 
Ergänzung der 7 und 7.s 2. 2 
Einzelheiten werde 22 12 5 3 
ich freilich manch- 6 iiie * 3 
mal ein klein wenig » www 
über unsere Lan— —52 —* 
desgrenze hinaus- = · —— - 
schweifen müssen. krüher 
Als Abschluß Pinfahrt 
des Hofes gegen Fig. 177. Barth's Gut in Rennersdorf, durch Verschmelzung 
die D orfstraße zweier Güter entstanden. 
finden wir, wo der Boden nur irgend welches Steinmaterial darbietet, eine 
feste Mauer, reichlich hoch genug, um den Einblick von der Straße zu ver- 
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