Full text: Sächsische Volkskunde.

O. Gruner: Haus und Hof im sächsischen Dorfe. 427 
barer Welle, der als Vorgelege für eine Hebelübersetzung dient. Die Bauer- 
frau bewegt den Hebel wie einen Pumpenschwengel und hebt dadurch den 
Kolben im Butterfaß auf und nieder. In der Bärenfelser Mühle wurde die 
Butterei sogar durch das Mühlrad betrieben. 
Zur wohnlichen Benutzung der Stube gehörig ist die Dielung außer- 
halb des Ofenbereichs zu nennen, die heute auch in der schlechtesten Häusler- 
wohnung nicht fehlt. Ferner zählen dazu die ringsum laufenden Wand- 
bänke (Fig. 184, Gesindestube), die zwar in gemauerten Häusern auf ein- 
Fig. 184. 
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Fig. 185. 
gemauerten Steinkonsolen ruhen, die aber doch nicht aus kaltem Mauerwerk 
bestehen. Vielmehr bildet den Sitz immer eine meist recht breite Pfoste 
(starkes Brett), und ich kann mich des Gedankens nicht entschlagen, daß diese 
Bänke in früheren Zeiten das regelmäßige Nachtlager, wenigstens für die 
Bauernfamilie, gebildet haben. Dienten doch selbst in den Ritterburgen die 
Wandbänke ziemlich regelmäßig zu dem Zweck, und wenn man bedenkt, daß 
die Erbauung zweigeschossiger Bauernhäuser erst mit der fränkischen Ein- 
wanderung aufkam, so blieb in der Zeit vorher für das Nachtquartier gar 
keine andere Wahl als das Wohngelaß oder der Heuboden. Bänke in solcher 
Ausdehnung (es kommen 12 und mehr Meter Länge zusammen) hätten auch 
für die wenigen Bewohner eines Bauernhauses gar keinen Zweck gehabt,
	        
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