118 Volk und Staat.
Die Industrie ernährt den größten Teil der Bevöl—
kerung. Als Industrieland steht Sachsen im Deutschen Reich
an der Spitze, von andern Staaten sind ihm nur Belgien
und England zu vergleichen. Am 1. Mai 1904 wurden
19328 Fabriken und diesen gleichgestellte gewerbliche An—
lagen mit 588332 Arbeitern gezählt. Von letzteren waren
390947 männliche, 197 385 weibliche Arbeitskräfte. Kinder
unter 14 Jahren wurden nur 1826 beschäftigt. Jeder
7. Einwohner des Königreichs arbeitet mithin in
einem fabrikmäßigen Betrieb.
An der Spitze stehen die drei größten Städte, sie zählten
am 1. Mai 1904:
Betriebe Arbeiter
Leipzig 877 65917
Dresden 900 54178
Chemnitz 634 49259
Unter den Amtshauptmannschaften sind nach dem Stand
vom 1. Mai 1904 die industricreichsten:
Betriebe
mit 10 und mehr Arbeitern Arbeiter
Zwickau 553 39249
Plauen 718 35755
Chemnitz 543 24609
Schwarzenberg 311 22028
Zittau 219 21 404
Löbau 206 18626
Glauchau 311 18028
Auerbach 435 15 966
Pirna 359 15215
Rochlitz 270 15 189
Von den Industriezweigen steht an der Spitze die Textil-
industrie, die allein 210000 Arbeiter beschäftigt. Folgende neun
Hauptzweige der Industrie beschäftigen zusammen ½ Million
Arbeiter: