Die Lausitz. 15
Gebiet der Ostsee an. Die Neiße entspringt in Böhmen
am Isergebirge, durchfließt den südöstlichsten Teil Sachsens
und entwickelt den größten Teil ihres Laufes auf preußischem
Gebiet. Ihr Tal bietet eine wichtige Eingangspforte von
Böhmen, die von Straße und Eisenbahn benutzt wird. In
Sachsen nimmt die Neiße von links die auch in Böhmen
entspringende Mandau auf, die wie der Hauptfluß durch
Uberschwemmungen mitunter gefährlich wird. An der Ein—
mündung liegt die größte Stadt der sächsischen Lausitz, Zittau.
Unterhalb Hirschfelde hat die Neiße ihr Tal in die Granit—
platte eingesägt, hier erreicht es landschaftlich seinen Höhepunkt.
Die mittlere Lausitz wird durch die Spree entwässert.
Sie entspringt an der Grenze der Granitplatte nahe am
Kottmar, fließt in mehrfach wechselnder Richtung zwischen
den höchsten Granitrücken hindurch und erreicht die Tief-
ebene bei Bautzen, der Hauptstadt der sächsischen Lausitz, die
am Austritt des Flusses aus dem Gebirge liegt. Nahe
der preußischen Grenze erhält die Spree von rechts das
Löbauer Wasser. Von den 398 km des Spreelaufes
entfallen nur 71 auf Sachsen. Die Spree wird in Preußen
schiffbar, durchfließt die Reichshauptstadt Berlin und sendet
ihr Wasser durch die Havel der Elbe zu.
Die westliche Lausitz gehört zum Gebiet der Schwarzen
Elster. Diese entspringt am Sibyllenstein, von 188 km
ihres Laufes liegen nur 31 in Sachsen. Jenseits der
Grenze nimmt sie das Klosterwasser und Schwarz-
wasser von rechts auf. Am Sibyllenstein entspringen auch
die Pulsnitz und Röder, die ebenfalls ihr Wasser auf
preußischem Gebiet der Elster zuführen. Der südwestliche
Teil der Granitplatte wird durch die Wesenitz direkt zur
Elbe entwässert.
Im Tiefland fließen die Flüsse langsam und träge da-
hin (Pulsnitz = die Schleichende). Sandboden, Ackerland,