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stadt, Klosterfreiheit, Königshain, Leuba, Marienthal, Neu—
leutersdorf, Rußdorf, Schönfeld und Seitendorf eine katho—
lische Enklave im deutschen Sprachgebiet. Auch die erst
1809 sächsisch gewordene Stadt Schirgiswalde ist zu 3/, katho-
lisch. Alle andern Gemeinden Sachsens sind überwiegend
protestantisch. Von diesen gehören nur zwei nach der Mehr—
zahl ihrer Bewohner nicht zur Landeskirche, auch diese Ge—
meinden liegen in der Lausitz. Es sind Herrnhut (1242 E.)
am Hutberg, der Hauptsitz der nach dem Ort benannten
Herruhuter, die hier ½ der Einwohner stellen, und die
Herrnhuter Kolonie Kleinwelka (619 E., davon 7/1° Herrn-
huter) bei Bautzen.
Ein kurzer Rückblick auf die Lausitz läßt als land-
schaftliche Grundzüge erkennen: Im Süden erhebt sich der
bewaldete Sandsteinrücken des Zittauer Gebirges mit seinen
aufgesetzten Phonolithkegeln. Nördlich davon dehnt sich
Tügeliges Ackerland mit vereinzelten Spitzbergen und Kuppen
aus Basalt und Phonolith und langgestreckten Industrie-
dörfern. Bewaldete Granitrücken trennen dieses Gebiet von
der fruchtbaren Lößebene mit zahlreichen kleinen Ackerdörfern
und zum großen Teil wendischer Bevölkerung. Der nörd-
lichste Streifen ist sandig, mit dürftigem Wald bestanden
und von zahlreichen Teichen durchsetzt.
Das Elbgebiet.
Das Elbgebiet im engern Sinne bildet etwa ein Recht-
eck, mit der Hauptrichtung von Südost nach Nordwest, die
auch die Elbe innerhalb Sachsens einhält. Diesem einzigen
Strom Sachsens fließt im Lande selbst kein größerer Neben-
fluß zu. Das von der Elbe selbst entwässerte Gebiet ist
3343 akm groß, seine Grenzen liegen nirgends weiter als