Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

26 Das Elbgebiet. 
benutzt, das Tal ein. Auf dem linken Ufer schmiegt sich die 
Eisenbahn dem Flußlauf an; das schmale Tal läßt nur 
wenig Raum für Ansiedlungen. Diese liegen meist an der 
Einmündung der Seitentäler, in die sie sich hineinziehen. 
Die erste größere Siedlung auf sächsischem Boden ist die 
Stadt Schandau (3300 E.), als Badeort und Mittelpunkt 
des Fremdenverkehrs im Sommer außerordentlich belebt. 
Unterhalb der Stadt führt innerhalb des Felsentals die ein— 
zige Brücke über den Strom. Dieser beschreibt nun einen 
großen Bogen um den 300 m aufragenden, zerklüfteten 
Lilienstein (411 m). Auf der ihm vorgelagerten „Eben- 
heit“ wurde von Friedrich dem Großen 1756 das sächsische 
Heer eingeschlossen und gefangengenommen. Dem Lilien- 
stein, einer auf allen Seiten steil abfallenden natürlichen 
Festung, gegenüber erhebt sich der 359 m hohe Königstein, 
dessen Hochfläche die einzige künstliche Befestigung Sachsens 
trägt. Die Festung Königstein sperrt das Elbtal, hat 
aber keine strategische Bedeutung mehr, da der Engpaß der 
Elbe auf beiden Seiten leicht zu umgehen ist. Am Juß der 
Festung und an der Mündung des romantischen Bielatales 
liegt der größte Ort des Engtales, die Stadt König- 
stein (4300 E.). Unterhalb des großen Elbbogens ragen 
auf dem rechten Ufer die wild zerklüfteten Felsen der Bastei 
empor, des besuchtesten Punktes der Sächsischen Schweiz. 
Von diesem steil abfallenden Rand einer einförmigen Sand- 
steinhochebene genießt man einen entzückenden Uberblick über 
das Elbtal, die Berge und die wunderlichen Felsgebilde des 
Sandsteingebirges. Am Fuß der Bastei liegt die dritte und 
kleinste Stadt des Engtales, Wehlen (1400 E.). Wenige 
Kilometer abwärts endet das Felsental ganz unvermittelt. 
Hier liegt am Eingang des Elbpasses und an der Mündung 
der Gottleuba, durch deren Tal die 1813 hart umstrittene 
Heerstraße nach Böhmen führt, als erste größere Stadt
	        
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