Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

30 Das Elbgebiet. 
Vororten 40900 E.), seit der Eingemeindung von Cölln 
auf beiden Seiten des Stromes. Hier stand die Wiege des 
sächsischen Staates. Die Albrechtsburg, der Dom und die 
Fürstenschule auf der Höhe des linken Ufers sind Zeugen 
der einstigen geschichtlichen Bedeutung der Stadt. Die 
Meißner Industrie ist durch das Meißner Porzellan be— 
rühmt geworden, das in der dem Staat gehörenden ältesten 
Porzellanfabrik Europas gefertigt wird. Lager von Porzellan— 
erde (Kaolin, verwitterter Pechstein) finden sich in der Nähe 
der Stadt. Innerhalb der gewerbfleißigen Stadt führen 
zwei Brücken über den Strom. 
Abwärts von Meißen ist das Elbtal weniger tief in den 
Granit eingesenkt. Vor Riesa tritt der Strom in die flache 
Tiefebene ein, die er bis zur nahen Landesgrenze durch- 
fließt. Riesa (13500, mit Vororten 17000 E.), wo die 
Elbe nochmals überbrückt ist, hat als Stapel- und Umschlag— 
platz, sowie Eisenbahnknotenpunkt für den Verkehr eine 
immer noch steigende Bedeutung erlangt und die Nachbar— 
städte abseits der Elbe bereits überflügelt. Oberhalb Riesa 
führt ein Kanal, der „Floßgraben“, am großen Eisenwerk 
Gröditz (3700 E.) vorbei zur Elster. Bei dem Städtchen 
Strehla (2900 E.) verläßt die Elbe Sachsen. Sie fließt 
weiterhin durch Preußen und Anhalt zur Nordsec, die sie 
unterhalb Hamburg erreicht. Dieser erste Hafen des Deutschen 
Reiches und des europäischen Festlandes ist auch für Sachsen 
der natürliche Seehafen. 
An Nebenflüssen erhält die Elbe in Sachsen von 
rechts: 
1. Die Kirnitzsch (43 km) aus Böhmen, sie durchfließt 
das wildeste, am meisten zerklüftete Sandsteingebiet und mündet 
bei Schandau. 
2.a. Die Sebnitz (22 km), gleichfalls aus Böhmen; an 
ihr liegt die Stadt Sebnitz (8700 E.) mit Weberei, Herstellung 
künstlicher Blumen und Papierfabrikation.
	        
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