32 Das Elbgebiet.
8. Die Döllnitz (50 km) unterhalb Riesa, an ihr Mügeln
(2900 E.) und Oschatz (10700, mit Vororten 12400 E.) mit
Gerberei, Tuch- und Filzfabriken.
Ostlich fließt parallel zur Elbe die Röder. Sie ent-
springt am Sibyllenstein in der Lausitz, wird durch den
nordwestlichen Ausläufer der Granitplatte von der Elbe
ferngehalten und schleicht durch die sandige Ebene über die
Grenze weg zur Schwarzen Elster. An der Röder liegen
Nadeberg (12900, mit Vororten 14 400 E.) mit bedeuten-
der Glasfabrikation und Brauerei, die Landstadt Radeburg
(3200 E.) und die alte Tuchmacherstadt Großenhain
(12 100, mit Vororten 14900 C.), einst die wichtigste oft-
elbische Stadt der Mark Meißen.
Zwischen Röder und Elbe dehnt sich eine sandige Hoch-
fläche mit vielen Kieferwaldungen und großen Teichen aus.
Inmitten der letzteren liegt das königliche Jagdschloß Moritz-
burg mit großem Wildpark. Zwischen Radeberg und Dresden
heißt dieser westlichste Teil der Lausitzer Granitplatte die
Dresdner Heide. Als fast unbewohnte Waldfläche liegt
sie neben dem äußerst dicht besiedelten Elbtalkessel. In den
unfruchtbaren Sandgegenden liegen auch die größten Truppen-
übungs= und Schießplätze des sächsischen Heeres, für die
Dresdner Garnison in der Dresdner Heide, für die Artillerie
und die größeren Ubungen bei Zeithain im tiefst gelegenen
Teile der Niederung.
Unter den Oberflächenformen des Elbgebietes besitzt
das Elbsandsteingebirge die eigenartigsten Züge. Es
bedeckt 450 ukm. Im Volksmund ist es als Sichsische
Schweiz bekannter. Dieser Name ist erst seit einem Jahr-
hundert üblich geworden; er rührt von den Schweizer Künst-
lern Zingg und Graf her, die in Dresden sich niedergelassen
hatten und bei ihren Studienfahrten im Elbsandsteingebirge
an die Berge ihrer Heimat erinnert wurden. 1766 erscheint