Das Elbgebiet. 39
Dresden. Eisversetzungen bringen die Elbe „zum Stehen“.
Bei Durchbruch der Eisschranken tritt oft Hochwasser ein,
das im engen Tale des Elbsandsteingebirges für die Ufer—
orte sehr gefährlich werden kann.
Die Volksdichte zeigt nach Bodenart und Höhenlage
sehr beträchtliche Unterschiede. Am dünnsten besiedelt sind
die Sandgebiete der Niederung, die höheren Lagen des Elb-
sandsteingebirges und die Teile des Erzgebirges, die zum
Gebiet der linksseitigen Nebenflüsse der Elbe gehören. In
der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde wohnen 83, ohne
die Städte nur 71 Einwohner auf dem u#km, das Minimum
der Bevölkerungsdichte liegt im Amtsgerichtsbezirk Alten-
berg (53 auf 1 km), dem östlichsten Teile des Erzgebirgs-
rückens. In der sandigen Niederung kommen in der Amts-
hauptmannschaft Großenhain 105, ohne Städte 72 Menschen
auf den dkm, im Amtsgerichtsbezirk Radeburg nur 64. In
den Amtshauptmannschaften Meißen (181 mit, 135 ohne
Städte und Pirna (165, bzw. 117) drücken die ländlichen
Bezirke des Niederlandes und die Waldgebiete des oberen
Elbsandsteingebirges die mittlere Dichte noch beträchtlich
unter den Landesdurchschnitt. Über diesem steht die Um-
gebung von Dresden als Industriegebiet. Nach der Ein-
verleibung der großen Dresdner Vororte kommen in den
Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und -Neustadt
immer noch 438, bzw. 309 Menschen auf 1 ckm. Im
Amtsgerichtsbezirk Döhlen, der keine Stadt, aber die großen
Industricorte des Plauenschen Grundes enthält, erreicht die
Volksdichte die ungewöhnliche Höhe von 1415 auf 1 qkm.
Im jetzigen Stadtgebiet von Dresden kommen 7144 Men-
schen auf den ukm, im alten Weichbild (von 1903) 9193.
Unter den Siedlungen überragt Dresden mit ½ Mill.
Einwohnern (1900: 481.000, mit Vororten 538.000) alle
übrigen, seit dem 1. Januar 1903 wieder als die größte