Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 57
gewundenen Zschopautal Frankenberg (12700 E.), Mitt-
weida (16100, m. V. 18900 E.) mit viel besuchtem Tech-
nikum und Waldheim (10600, m. V. 13200 E.) an-
gehören. Letztere Stadt hat vielseitige Industrie (Zigarren-,
Möbel-, Seifenfabrikation, Serpentinbearbeitung), die zum
Teil im Landeszuchthaus betrieben wird. Zwischen Zschopan
und Zwickauer Mulde liegen im Norden auf fruchtbarem
Boden meist kleinere Bauerndörfer. Der Bereich der Textil-
industrie beginnt mit den Städten Hartha (5200 E.) und
Geringswalde (4200 E.). Weiter südlich folgen lang-
gestreckte, schmale Dörfer, z. B. in 8 km langer unnnter-
brochener Reihe Taura—Markersdorf—Claußnitz—Röllings-
hain mit zusammen 7000 Einwohnern, nur durch 1½ km
Zwischenraum von dem 5 km langen Altmittweida (2200 E.)
getrennt, das wiederum an die Stadt Mittweida anschließt,
so daß vom Zschopau= bis über das Chemnitztal hinaus eine
fast ununterbrochene Siedlungsreihe sich erstreckt.
Jenseits des Chemnitztales setzt sich der Textilindustrie-
bezirk in Burgstädt (7000 E.) fort, das mit den an-
schließenden Dörfern einen 8 km langen Wohnplatz von
18100 Einw. bildet. Wenig südwestlich ist diese Siedlungs-
weise noch ausgeprägter in Limbach (12200 C.), mit den
angrenzenden großen Weberdörfern eine 13 km lange Kette
von Ortschaften mit 27000 Einw. Ostlich liegt Wittgens-
dorf (5600 E.) mit großen Spinnereien.
Im Tal der Zwickauer Mulde liegen als westlichste
Städte des Mittelgebirges Waldenburg (2800 E.), die
Residenz der fürstlich Schönburgischen Rezeßherrschaft und
Stadt der Töpfer, Penig (7100 E.) mit großer Papier-
fabrik und Textilindustrie, Lunzenau (3900 E.), Nochlitz
(6300 E.), der Mittelpunkt der fruchtbaren Nochlitzer Pflege,
und Colditz (5300 E.), wo sich das Gebiet der Textil-
industrie mit dem Braunkohlenrevier des Tieflandes berührt.