Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

58 Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 
Die größten Siedlungen gehören dem Erzgebirgischen 
Becken an. In seinem östlichsten Teil liegt Chemnitz mit 
fast Million Einwohnern, nachdem die größten Vororte 
der Stadt angegliedert worden sind; die erste Fabrikstadt 
Sachsens, der Hauptplatz der sächsischen Textilindustrie durch 
seine großen Spinnereien, Strumpfwirkereien, Webereien 
und Färbereien und des Maschinenbaues, in dem die aus 
kleinen Anfängen entstandene Hartmannsche Fabrik (setzt 
Aktiengesellschaft) an der Spitze steht, besonders durch den 
Bau von Lokomotiven. Die Stadt ist Sitz der gewerblichen 
Staatslehranstalten und der bedeutendste Eisenbahnknoten- 
punkt im mittlern Sachsen mit den größten Werkstätten der 
Staatsbahn. Die Bahnen laufen von hier strahlenförmig 
nach allen Seiten aus, sie schließen das ganze mittlere Erz- 
gebirge an Chemnitz an. 
Am Nordrand des Lugauer Kohlenbeckens betreibt 
Hohenstein-Ernstthal (13400 E.) Baumwollweberei. 
Wenig südlich davon dehnt sich das lange-Dorf Ober- 
lungwitz (8500 E.) aus, dem sich rechtwinklig nach Süden 
die 5 km lange Häuserreihe von Gersdorf (7000 E. an- 
schließt. Dies führt uns in den Mittelpunkt des östlichen 
Kohlenbeckens, hier sind die Landgemeinden Lugau (7800 E.) 
und Olsnitz (13300 E.) die Hauptsitze des Bergbaus und 
der bergmännischen Bevölkerung. Am südöstlichen Rand des 
Beckens liegt die Stadt Stollberg (6900, m. V. 11600 C.) 
mit dem hochgelegenen, als Strafanstalt dienenden Schloß 
Hoheneck, am nordwestlichen die Doppelstadt Lichtenstein 
(7000 E.)-Calluberg (3400 E.). Westlich davon ist der 
Mülsengrund in die Hochfläche eingeschnitten, welche die 
beiden Kohlenreviere trennt. Hier wird in einer 13 km 
langen Reihe von Dörfern (7 Gemeinden mit 13000 C.) 
die Weberei noch als Hausindustrie betrieben. 
Von der Mulde bis zur Pleiße erstrecktsich das Städtefünfeck
	        
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