Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 59
des westlichen Beckens. Dort, wo die ostwestliche Hauptlinic
von Dresden und Chemnitz in das Muldental einbiegt und
der Fluß in das Mittelgebirge eintritt, liegt Glauchau
(25700, m. V. 29500 E.), wenig nordöstlich Meerane
(24000, m. V. 25500 E.). Diese Städte leben wie die beiden
Pleißenstädte Crimmitschau (22800, m. V. 33 800 E.)
und Werdau (19 400, m. V. 29300 E.) von der Textil-
industrie.
Als südöstlicher Eckpunkt des Städtefünfecks hat sich
am Austritt der Mulde aus dem Erzgebirge Zwickan als
Hauptort des bedeutendsten sächsischen Kohlenreviers zur
größten Stadt des westlichen Beckens entwickelt. Die Stadt
zählt 61000 Einw., mit den dicht anschließenden Vororten
74300; unter letzteren liegen Schedewitz (6000 E.) und
das reiche Bockwa (3500 E.) im Mittelpunkt des Kohlen-
bergbaus. Die äußeren Vororte ziehen sich weit in das
Muldental hinauf, wo Wilkau allein 8500 E. zählt, zum
Teil liegen sie in Seitentälern (Reinsdorf 7000 E.) und
auf den Ausläufern des Gebirges, wie der Doppelort Planitz
(Ober= und Niederplanitz 21200 E.) und Cainsdorf
(4200 E.). Im ganzen wohnen 134000 Menschen im
Zwickauer Kohlenrevier.
Die Schächte reichen bis in die Stadt hinein. Im Muldental,
oberhalb der Stadt, wo die Kohle in geringer Tiefe lag und
vielfach schon erschöpft ist, haben sich infolge Einbruchs der ver-
lassenen Stollen tiefe, oft kraterförmige Einsturztrichter gebildet.
Die oben genannten großen Hüttenwerke und die Maschinen-
fabriken sind die größten industriellen Anlagen. Die günstige
Verkehrslage macht Zwickan zum wirtschaftlichen Mittelpunkt für
ein weites Gebiet. Von fünf Seiten münden Fernbahnen in
den Bahnhof ein, der den größten Güterverkehr unter allen säch-
sischen Stationen hat. Die Kohlenzüge von allen Schächten des
Reviers werden hier gesammelt; vom oberen Ende der leicht
geneigten schiefen Ebene des Bahnhofes läßt man die einzelnen
Wagen auf die fächerförmig angeordneten Geleise laufen und