Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

68 Das Erzgebirge. 
schem Gebiet. Die Flußläufe folgen der natürlichen Ab— 
dachung, daher wiegt die nördliche Laufrichtung vor. Die 
östlichsten Flüsse (Gottleuba, Müglitz, Weißeritz) wenden sich 
dem Elbtal zu (vgl. S. 31). Vom Moldauer Paß an fließt 
alles Wasser zur Mulde. Die beiden Mulden umfassen die 
ganze Nordabdachung. 
Die Quelle der Freiberger Mulde liegt bei Moldau 
(Böhmen) 841 m hoch, auf einem Lauf von 124 km ent- 
wässert sie mit ihren Nebenflüssen 2984 A(m, ihre Ver- 
einigung mit der Zwickauer Mulde (S. 45) erfolgt in 131 m 
Höhe. Sie ist im allgemeinen wasserarm, im Erzgebirge 
hält sie umw. Richtung ein, beim Austritt aus diesem wendet 
sie sich bei Nossen nach WW. Ihr Unterlauf ist oben 
(S. 52) beschrieben. Von rechts nimmt sie die ihr parallel 
laufende Bobritzsch auf. 
In der Nähe der Muldenquelle liegt die der Flöha 840 m 
hoch. Während ihres 78 km langen Laufes vertieft sich ihre 
Talsohle bis auf 265 m. Ihr Flußgebiet ist 794 JKm groß. 
Bei Olbernhau ändert sie in scharfem Knie die Richtung. Links 
nimmt sie die vom Haßberg kommende Pockau auf. Ihre 
Vereinigung mit der Zschopau erfolgt am Fuß des Gebirges. 
Die Zschopgu (slaw. = die Tosende) ist der eigentliche 
mittlere enß des Gebirges mit ausgesprochen nördlicher 
Richtung. Unter allen Erzgebirgsflüssen hat sie die höchst- 
gelegene Quelle(1075 m am Sichtelberg). Auf 127 km 
langem Lauf entwässert sie 1847 ukm. Ihrem Oberlauf 
parallel fließen als rechte Zuflüsse Sehma, Pöhlbach und 
Preßnitz; sie münden unterhalb Annaberg in die kurze 
west-östliche Strecke der Zschopau. Diese durchfließt dann 
in vielen Windungen ein enges, landschaftlich reizvolles Tal 
bis zur Einmündung der Flöha am gleichnamigen Ort. 
Aus dem dortigen Talbecken tritt sie in ihr zweites Engtal 
im Mittelgebirge ein (S. 52).
	        
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