82 Das Erzgebirge.
mit Städten: in den Dörfern allein:
Marienbeeern 156 133
Annaberg. . . . . .. 241 156
Schwarzenberg . . .. 239 152
Von den Amtsgerichtsbezirken sind Altenberg mit 53, Frauen-
stein mit 67 und Oberwiesenthal mit 84 Menschen auf 1 qkm
die dünnst bevölkerten, sie enthalten den östlichsten und höchsten
mittleren Gebirgskamm. Der nur 30 qkm große Gerichtsbezirk
Aue ist mit 656 Einwohnern auf den akm der dichtest bevölkerte.
In den meisten Gerichtsbezirken schwankt die Volksdichte zwischen
100 und 200.
Die Siedlungen sind zwar ungleichmäßig verteilt,
aber in keinem anderen Gebirge so zahlreich. Die Häuser
sind meist saubere Steinbauten, nur selten noch ärmliche
Holzhütten. „Eine Kulturlandschaft, die voll ist von den
Zeichen der Arbeit, die ein Volk in seinen Boden hinein-
rodet, hineingräbt und hincinpflanzt“ (Ratzel). Die wich-
tigsten Siedlungen sind ihrer Bedeutung nach bereits oben
gewürdigt, die der östlichsten zum Elbgebiet gehörenden
Täler wurden bei diesem erwähnt. Nachstehend sind die
größeren Siedlungen des Erzgebirges im engeren Sinn nach
ihrer Lage übersichtlich gruppiert.
Auf dem östlichen Kamm sind die alten Bergstädtchen
Altenberg (1800 E.) und Geising (1200 E.) schon dem
Elbgebiet zugewandt. An der Freiberger Mulde liegen die
Hüttenorte Muldenhütten und Halsbrücke. Die Stadt
Freiberg liegt 2 km westlich von dem tief eingeschnittenen
Tal auf kahler Hochfläche, ihre Bevölkerung (30200, m. V.
34700 E.) wächst seit dem Verfall des Silberbergbaus
kaum mehr, doch ist Freiberg noch die größte Stadt des Ge-
birges. Die „Goldne Pforte“, das in romanischem Stil
ausgeführte Domportal, ein Meisterwerk deutscher Baukunst,
ist ein Zeuge der glanzvollen Vergangenheit der alten Berg-
stadt, die jetzt als Ersatz des Bergbaus Industrie an sich zu