Das Vogtland. 87
der Grenze des Vogtlandes kulminiert. In den Wäldern
dieses Höhenzuges liegen mehrere Heilanstalten für Lungen—
kranke (Reiboldsgrün, Albertsberg, Carolagrün). Vom Kra—
nichsee bis zum Schönecker Wald ist das obere Vogtland
ein großes Waldgebiet mit nur wenigen Rodungen und
Ortschaften.
Jenseits des Zwotatales setzt sich der Kamm des Erz-
gebirges im Elstergebirge fort, über dessen Rücken die
Landesgrenze läuft. Jenseits derselben liegt als höchster
Punkt des Elstergebirges der Ursprungberg (819 m),
von ihm zieht auf sächsischem Gebiet ein waldreicher Höhen—
zug, im Hohen Brand mit 804 m gipfelnd, als Wasser-
scheide zum Schönecker Wald. Diese folgt weiterhin dem
Kamm des Elstergebirges. Auf ihm erhebt sich dicht jenseits
der Grenze der weithin sichtbare, festungsartige Felsen des
Hohen Steins (772 m), ein Zeuge der Verwitterung und
Abtragung des Gebirges. Im Brambacher Paß (630 m)
überschreitet die Bahn nach Eger das Gebirge, das sie auf
beiden Seiten in großen Windungen erklimmt. Jenseits
fällt der Granitkegel des Kapellenbergs (759 m) steil
zum Egerbecken ab; an seinem Juß liegt Schönberg, das
südlichste Dorf Sachsens. Nach Westen setzt sich das Elster-
gebirge in mehreren Höhenzügen durch den böhmischen Be-
zirk Asch nach dem Fichtelgebirge hin fort. Als höchster
dieser breiten, durch Erosionstäler getrennten Rücken erhebt
sich bei Asch der Hainberg (752 m) mit dem ersten Bis-
marckturm Osterreichs, von dessen 34 m hoher Aussichts-
warte der Blick sechs deutsche Mittelgebirge umfaßt. Denn
man steht hier nahe dem Mittelpunkt der deutschen Gebirge,
wo im Fichtelgebirge die beiden vorherrschenden Richtungen
(siehe S. 74) sich kreuzen.
Gegen Bayern ist das Vogtland durch einen durch-
schnittlich 626 m hohen Grenzkamm abhgeschlossen. Er ist