VI. Buch. Oie deutsche Landwirtschaft. 35
Lösung der Arbeiterfrage gerechnet werden müssen, ohne welche sich ein intensiver
Betrieb, namentlich in den kleineren Wirtschaften, nicht durchführen läßt.
Auf diese beiden letzteren Probleme bin ich hier nicht näher eingegangen, weil sie
in einem besonderen Abschnitte dieses Buches behandelt werden sollen. — Von ihrer
befriedigenden Lösung wird die Erreichung des großen Zieles unserer vollständig selb-
ständigen Volksernährung in hohem Grade bedingt sein. — Wir werden ihnen deshalb
im nächsten Jahrzehnt die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden haben. —
Zedenfalls aber hatte unser Kaiser recht, wenn er vor wenigen Monaten im
Deutschen Landwirtschaftsrat seine Ausführungen mit dem treffenden Satze schloß:
„Es steht außer jedem Zweifel, daß die deutsche Landwirtschaft technisch im-
stande ist, nicht nur die jetzige Bevölkerung des Reichs, sondern auch die künftige
vermehrte Volkesmenge mit den wichtigsten Nahrungsmitteln, insbesondere mit
Brot, Fleisch und Kartoffeln in genügender Weise zu versorgen. Meine Herren,
das können wir, und das müssen wir.“
Oie deutschen Landwirte werden dieser Mahnung ihres geliebten Kaisers zu folgen
wissen. Denn von der Erfüllung dieser großen vaterländischen Aufgabe der deutschen
Landwirtschaft ist die wirtschaftliche Wehrhaftigkeit und damit die Zukunft des
Keiches bedingt.
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