Full text: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. Dritter Band. (3)

  
VIl. Buch. Die Seeschiffahrt. os 
die nicht minder stark vermehrten deutschen Interessen im Auslande zu schützen und ihnen 
eine feste Basis für eine gedeihliche Entwicklung zu geben. Den „.erkämpften Platz an 
der Sonne uns unbestritten zu erhalten, damit ihre Strahlen befruchtend wirken können 
auf Handel und Wandel nach außen, Industrie und Landwirtschaft nach innen und auch 
auf den Segelsport in den Gewässern“, bezeichnete der Kaiser als seine Aufgabe, „deun 
unsere Zukunft liegt auf dem Wasser“. Mit aller Energie hat Kaiser Wilhelm ll. sich die 
Erfüllung dieser Aufgabe angelegen sein lassen und durch unermüdliches Vorwärtsdrängen 
erreicht, daß Handel und Wandel nicht nur gewaltig gewachsen sind, sondern auch blühen 
und gedeihen und daß alle Welt sich bewußt ist, daß der deutschen Flagge, wo es auch immer 
sei, die Achtung nicht versagt werden darf, die ihr gebührt. 
So hat auch die deutsche Schiffahrt unter dem Schutz der deutschen Kriegsflotte 
sich ausdehnen können zu imponierendem Umfanges; so hat sie sich längst schon den zweiten 
Vlatz unter den Nationen gesichert. 
Wo auch immer sich ihm Gelegenheit bot, hat der Kaiser mit allem Nachdruck und 
unter Einsetzung seiner ganzen Persönlichkeit sich auf das erfolgreichste bemüht, dem deut- 
schen Handel und Verkehr durch Schaffung einer starken Flotte hinreichenden Schutz 
zu Wasser und zu Lande zu gewähren und damit die Grundlage zu schaffen, auf welcher 
auch die deutsche Schiffahrt sich entfalten und die Produkte deutschen Geistes und deut- 
schen Schaffens über die Meere tragen konnte. 
Dank der kaiserlichen Initiative entspricht die deutsche Schiffahrt heute in 
weitem Umfange der Charakteristik, die Prinz Heinrich von Preußen vor einer Reihe 
von Jahren bei seiner Rückkehr aus dem fernen Osten vom Norddeutschen Lod gab, den 
er als „die feste Brücke für das Deutschtum, die deutsche Zidilisation und das deutsche An- 
sehen auf dem großen Meere“ bezeichnete. 
Möge es der deutschen Schiffahrt nun und für alle Zeiten beschieden sein, den #uf- 
gaben, die ihr als Vermittlerin des Warenaustausches und des Personenverkehrs zwischen 
dem deutschen Vaterlande und dem Auslande zufallen, vollauf gerecht zu werden, möge 
sie unter dem starken Schutz des Reichsoberhauptes weiterhin wachsen, blühen und ge- 
deihen, zur Ehre und zum Segen des Vaterlandes und zum Butzen aller, die in irgend- 
welchen Beziehungen zum Welthandel und Weltverkehr stehen. In diesem Sinne alle 
Zeit: 
Volldampf vorausl 
  
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