Full text: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. Vierter Band. (4)

  
320 Hie landwirtschaftlichen Wissenschaften. X. Buch. 
  
bei weiterer Zunahme dieser letzteren mit Hilfe der künstlichen Ackerbewässerung die 
Ernährungefrage noch bis in weit in der Zukunft liegende Zeiten gesichert sein. 
Auch diese neueste Errungenschaft der deutschen Landwirtschaft ist auf die 
Wirtschaftsperiode der ersten 25 Regierungsjahre unseres Kaisers zurück- 
zuführen. 
Wir sehen, daß auf dem Gebiete des Ackerbaues, das hier behandelt werden sollte, 
die bismherige NRegierungszeit Kaiser Wilhelms ll. die Quelle glänzender Fortschritte 
gewesen ist. Diese sind entscheidende Wendepunkte für die wichtige Aufgabe der Land- 
wirtschaft, die wachsende Bevölkerung des Deutschen Reiches zu ernähren, und sind ge- 
eignet, sowohl die Menge der Produkte zu steigern, als auch durch die möglichste Er- 
haltung der privatwirtschaftlichen Rentabilität die Produktion für die Zukunft zu sichern. 
Diese Erfolge waren nur möglich durch das unermüdliche Streben unseres 
Kaisers, den Frieden zu erhalten, die Wissenschaften, also auch die Land- 
wirtschaftswissenschaft zu fördern und auch neben den übrigen Berufs- 
arten der Landwirtschaft sein Interesse zuzuwenden, sowohl in allgemein 
staatlicher Beziehung, als auch durch vielfache direkte Anregungen, die sich 
ihm aus der eigenen praktischen Betätigung in der Landwirtschaft ergeben 
haben. Vor allen ODingen freuen wir uns, in Deutschland einen Herrscher 
zu haben, der selbst auch in der grünen Prazis der Landwirtschaft dis- 
poniert und teilnimmt am Wohl und Wehe der Landwirtschaft. 
  
Was die Getreideversorgung betrifft, so sind bei 
den zur Verfügung stehenden Zahlen erst die Angaben 
seit dem Zahre 1893 genügend vergleichsfähig, da seit- 
dem die jetzt verwendete Erhebungsmethode im Gebrauch ist. Die Erzeugung an Roggen, 
Weizen und Spelz, also die Versorgung der Bevölkerung mit Brotgetreide läßt sich 
danach in umstehender Weise darstellen, wobei aber nicht das erste Jahr der neuen 
Erhebungsmethode 1893/94, das ausnahmsweise stark durch Trockenheit beeinflußt war, 
als Anfang genommen werden soll, sondern das als durchschnittlich normal anzu- 
sehende Produktionsjahr 1894/95, also das Erntejahr 1895. 
Deutschlands Versorgung 
mit Brotgetreide. 
  
  
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