Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

in Brüssel, 691 
Zweite Section. 
Die allgemeine Statistik der Arbeit ist in vier Classen zu theilen!) ; 
A. Statistik des landwirthschaftlichen Gewerbes oder des Ackerbaues. 
B. Statistik des Bergbau- und Hüttengewerbes. 
C. Statistik des Manufacturgewerbes. 
D. Statistik des Handelsgewerbes oder des Handels. 
Frage 5. A. Statistik des landwirthschaftlichen Gewerbes oder des Ackerbaus 2). 
I. Zeitpunkt der landwirthschaftlichen Aufnahmen. 
Indem der Cungress dem Urtheile der verschiedenen Regierungen und 
statistischen Commissionen, welchen die einschlagenden wichtigen Arbeiten 
anverlraul sind, die Wahl des Zeitpunktes der landwirthschaftllichen Er- 
hebungen überlässt, spricht er den Wunsch uus, es .möchte, wenn thunlich, 
dem leisten Quurlal des Juhres, den er für den günstigsten Augenblick 
hält, der Vorzug gegeben werden °). 
I. Periodicität?). 
Es scheint, dass mun für die landwirthschaftlichen Aufnahmen die 
nämliche Erneuerungsperiode, wie für die Volkszählungen annehmen könnte, 
vorausgesetzt, dass dieselbe nicht zu lang ist d. h. nicht über sehn °) Jahre 
umfasst. 
Ein anderer Wunsch des Congresses ist, dass die landwirthschaft- 
also eine detaillirte Aufnahme der einzelnen Gewerbe und Berufsarten. Mutatis mutandis 
sind natürlich auch über die zu L.ande Ein- und Auswandernden ähnliche Nachrichten 
einzuziehen, wie Ducpetiaux bemerkte. 
4) Vgl. oben $. 671. 
2) Berichterstatter: Hr. Cogels, Alt-Senator aus Antwerpen. 
3) Gegen diesen Mehrheitsbeschluss der Section hat es an Einwürfen nicht gefehlt. 
Es wurde namentlich bemerkt, dass diese Zeit für die Viehzählung ungünstig sei, weil 
dann das Mastviel häufig in den Brennereien aufgestellt, gegen Schluss des Jahres auch ein 
Theil schon geschlachtet sei; der Sommer wäre allerdings auch unangemessen, weil das 
Vieh zum Theil auf der Weide bleibe, dagegen das Frühjahr der passendste Zeitpunkt. 
4) Bei dieser Nr. Il ist zwar von dem Berichterstatter Coge/s ausdrücklich bemerkt, 
die Section habe die Motive des Programms, wie den darauf gebauten Schlussatz angenom- 
men; da es jedoch im Moniteur p. 3266 von der allg. Versammlung heisst: des conclusions 
du rapport sont mises aux voix et adoptees — so geben wir die Motive nur im Auszug 
in dieser Note. Sie gehen dahin: dass wenn jedes Land als ein grosses Gut betrachtet 
werden könnte, das in gleiche Schläge eingetheilt mit der nämlichen Fruchtfolge bewirth- 
schaftet würde, die Aufnahmen jedes letzte Jahr der Fruchtfolgenreihe wiederholt werden 
müssten. Allein da in Wirklichkeit nicht das kleinste Land gleich wirthschafte, so sei die 
Erneurungsfrage nach Art und Zeit verschieden zu beantworten, und müsse insbesondere 
bei raschen Veränderungen in der Art des Betriebs und in der Production die Erneuerung 
häufiger erfolgen, als wo beides stationär oder in langsamem Fortschreiten begriffen sei. 
Man kommt hiernach nur dazu suszusprechen, dass im Allgemeinen nicht zu lange Zeit 
ohne Erneuerung vorübergehen zu lassen sei, wobei man sich an die Periode der Volks- 
zählung als etwas Gegebenes anschliesst. 
5) Das Programm hatte 15 Jahre. Uebrigens hob der Berichterstaiter der Section 
hervor, dass für jährliche Aufnahmen einiger landwirthschaftlicher Hauptpunkte eine 
beachtenswerthe Stimme in der Section laut geworden, und dass sie namentlich zu Ge- 
winnung walırer Durchschnitte fast unentbehrlich seien.
	        
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