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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

83 
träge und Übereinkommen geregelt war. Ihr Jehova war ein Gott 
des Verstandes, der zwar gerecht aber strenge war. Jesus hat diesen 
zu einem Gott des Gemüts gemacht, der als Vater ein Gott der Liebe 
und Versöhnung sein mußte. Hiernach waren die Menschen Gottes 
Kinder und unter einander Brüder und Schwestern. Als solche mußte 
ihr Zusammenleben ebenfalls ein solches der Liebe und Versöhnung sein. 
Jesus hat mit dieser Lehre aber auch die nationalen Schranken 
des Judentums durchbrochen und den nationalen Gott der Juden zu 
einem Vater aller Menschen gemacht, für den es keine Auserwählte der 
Geburt und der Nation nach geben konnte, sondern nur solche des 
Glaubens und der guten Werke. Es ist verständlich, daß er sich mit 
solcher revolutionären Lehre den unversöhnlichen Haß der streng- 
gläubigen Juden zuziehen mußte, da bei diesen die Religion überhaupt 
in erster Linie den Zweck hatte, die nationale Zusammengehörigkeit zu 
heiligen und zu festigen. Für kosmopolitische Bestrebungen konnten 
sie deshalb nichts übrig haben und solche mußten ihnen gleichbedeutend 
mit Frreligiositär sein. Die Lehrtätigkeit Jesu hat denn auch bald ein 
Ende dadurch gefunden, daß ihn die Juden mit Hilfe der römischen 
Gerichtsbarkeit ans Kreuz geschlagen haben. Immerhin hatte die Zeit 
aber genügt, daß die Lehre in einem, wenn auch eng begrenzten Teile 
der jüdischen Bevölkerung derart tief Wurzel fassen konnte, daß sie 
nicht mehr auszurotten war. 
Durch den Tod Christi insbesondere in Verbindung mit der 
legendenhaften Auferstehung hatte seine Lehre überhaupt erst die rich- 
tige Werbekraft bekommen, denn dieser hatte dadurch, daß er sich für 
seine Idee hatte kreuzigen lassen, ein leuchtendes Beispiel gegeben, die 
Nächstenliebe, d. h. die Liebe zur Gattung über die Eigenliebe zu stel- 
len und dieses Beispiel mußte als Geschenk an die leidende Menschheit 
um so gewaltiger wirken, als Jesus nach dem Glauben der ersten 
Christen es in der Hand hatte, sich mit Hilfe von mehr denn zwölf 
Millionen Engel ein irdisches Messiasreich zu verschaffen. Jesus hat 
sich aber für die sündige Menschheit geopfert und den Tod am Kreuze 
einem genußreichen irdischen Dasein vorgezogen; er hat dadurch der 
Menschheit ein erhabenes Beispiel von Selbstlosigkeit gegeben, das 
nicht mehr übertroffen werden konnte, und das in seiner Folgerung 
mit der Lehre vom jenseitigen ewigen Leben und den dazu gehörigen 
Seelen den mit irdischen Gütern nicht Gesegneten eine gewisse tröstende 
und ausgleichende Messias-Verheißung bilden konnte. Da Christus 
auch der erste war, der den Juden eine solche Lehre und Erkenntnis als 
Trost und Evangelium verkündete, da er auch selbst danach lebte und 
dafür litt und starb, so konnte er sich ohne besondere Anmaßung 
wohl für einen bevorzugten Gottessohn ansehen, den die Überlieferung 
6
	        

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