Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

— 1U□UO F 
am Abend vorher sollen die Leute ihre Füße in mäßig kaltem 
Wasser waschen; dieses Verfahren reinigt und härtet zugleich. Ferner 
hat er dahin zu wirken, daß wenig oder gar kein Alkohol genossen 
wird, und daß die Leute frühzeitig zu Bett gehen. Am andern 
Morgen ist ein frühzeitiges Aufstehen notwendig, damit jeder in 
Ruhe frühstücken, seine leiblichen Bedürfnisse erledigen und seinen 
Marschanzug bequem in Ordnung bringen kann. Leoer Vorsicht 
soll er beim Anziehen moglichst reiner und ganzer Fußlappen oder 
Strümpfe verwenden. Wer weißfüße hat, bestreut diese vorher 
mit Streupulver. Ebenso müssen sich die Stiefel in einem guten 
Zustande befinden. Dies alles hat der Korporalschaftsführer zu 
überwachen und überall belehrend einzugreifen. Beim Antreten 
überzeugt er sich ferner davon, ob alle Leute mit Essen und Trinken 
versehen sind. Auf dem Marsche selbst hat er seine Leute dauernd 
im Auge zu behalten. Sollte irgend einem etwas zustoßen, so hat 
er der erste zu sein, der hilft. Nachdem ihm jetzt durch A. K. O. 
vom 27. Februar 1911 der Tornister abgenommen worden ist, wird 
er in erhöhtem Maße in der Lage sein, seinen Leuten beizuspringen. 
Ist nun die Kruppe zurückgekehrt, so ist nicht etwa sein Dienst 
getan; jetzt erst beginnen eft die Anstrengungen des Marsches zu 
wirken. Er darf niemand Wasser trinken lassen, bat darauf zu 
sehen, daß sich die Leute umziehen und möglichst ihre Wäsche 
wechseln. Das Offnen der Tür und der Fenster hat er des Gegen- 
zuges wegen zu verbieten. Nachdem die Leute gegessen haben, läßt 
er wiederum die Füße waschen und sieht dieselben nach. Findet 
er irgendwelche Beschädigungen, so stellt er diese Leute dem Feld- 
webel vor und bringt g nach der Revierstube, damit dort ein 
sachgemäßer Verband angelegt wird. Erst, wenn er weiß, daß 
alles in Ordnung ist, kann auc er sich der wohlverdienten Ruhe und 
Pflege hingeben. · 
enn der Korporalschaftsführer in dieser Weise bedacht ist, 
seinen Leuten den Dienst zu erleichtern, G wird es ihm auch ge- 
lingen, in diesen Lust und Liebe für den Dienst zu fördern. Dur 
eine gute Fürsorge für die Truppe wird deren # esechtsfäbigkeit 
wesentlich erhöht, was für die Schlagfertigkeit einer Armee von 
großer Bedeutung ist. 
57. Die militärische Dissziplin. 
Gliederung: 
I. Einleitung: Vorkommen der Disziplin als Gesetz in der Natur. 
Auch der Mensch hat eine angeborne Disziplin. 
II. Ausführung: Diese bringt der junge Soldat mit und erlernt 
nur die militärische Disziplin. 
1. Wie entsteht die militärische Disziplin? 
2. Wie wird sie gepflegt und erhalten? 
3. Wie äußert sie sich? 
4. Welches sind die Erfolge einer guten Disziplin? 
III. Schluß: Eine Armee ohne Disziplin hat keine Srfolge Ein 
guter Deutscher wird sich den Glauben an die Dissziplin nicht 
rauben lassen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.