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am Abend vorher sollen die Leute ihre Füße in mäßig kaltem
Wasser waschen; dieses Verfahren reinigt und härtet zugleich. Ferner
hat er dahin zu wirken, daß wenig oder gar kein Alkohol genossen
wird, und daß die Leute frühzeitig zu Bett gehen. Am andern
Morgen ist ein frühzeitiges Aufstehen notwendig, damit jeder in
Ruhe frühstücken, seine leiblichen Bedürfnisse erledigen und seinen
Marschanzug bequem in Ordnung bringen kann. Leoer Vorsicht
soll er beim Anziehen moglichst reiner und ganzer Fußlappen oder
Strümpfe verwenden. Wer weißfüße hat, bestreut diese vorher
mit Streupulver. Ebenso müssen sich die Stiefel in einem guten
Zustande befinden. Dies alles hat der Korporalschaftsführer zu
überwachen und überall belehrend einzugreifen. Beim Antreten
überzeugt er sich ferner davon, ob alle Leute mit Essen und Trinken
versehen sind. Auf dem Marsche selbst hat er seine Leute dauernd
im Auge zu behalten. Sollte irgend einem etwas zustoßen, so hat
er der erste zu sein, der hilft. Nachdem ihm jetzt durch A. K. O.
vom 27. Februar 1911 der Tornister abgenommen worden ist, wird
er in erhöhtem Maße in der Lage sein, seinen Leuten beizuspringen.
Ist nun die Kruppe zurückgekehrt, so ist nicht etwa sein Dienst
getan; jetzt erst beginnen eft die Anstrengungen des Marsches zu
wirken. Er darf niemand Wasser trinken lassen, bat darauf zu
sehen, daß sich die Leute umziehen und möglichst ihre Wäsche
wechseln. Das Offnen der Tür und der Fenster hat er des Gegen-
zuges wegen zu verbieten. Nachdem die Leute gegessen haben, läßt
er wiederum die Füße waschen und sieht dieselben nach. Findet
er irgendwelche Beschädigungen, so stellt er diese Leute dem Feld-
webel vor und bringt g nach der Revierstube, damit dort ein
sachgemäßer Verband angelegt wird. Erst, wenn er weiß, daß
alles in Ordnung ist, kann auc er sich der wohlverdienten Ruhe und
Pflege hingeben. ·
enn der Korporalschaftsführer in dieser Weise bedacht ist,
seinen Leuten den Dienst zu erleichtern, G wird es ihm auch ge-
lingen, in diesen Lust und Liebe für den Dienst zu fördern. Dur
eine gute Fürsorge für die Truppe wird deren # esechtsfäbigkeit
wesentlich erhöht, was für die Schlagfertigkeit einer Armee von
großer Bedeutung ist.
57. Die militärische Dissziplin.
Gliederung:
I. Einleitung: Vorkommen der Disziplin als Gesetz in der Natur.
Auch der Mensch hat eine angeborne Disziplin.
II. Ausführung: Diese bringt der junge Soldat mit und erlernt
nur die militärische Disziplin.
1. Wie entsteht die militärische Disziplin?
2. Wie wird sie gepflegt und erhalten?
3. Wie äußert sie sich?
4. Welches sind die Erfolge einer guten Disziplin?
III. Schluß: Eine Armee ohne Disziplin hat keine Srfolge Ein
guter Deutscher wird sich den Glauben an die Dissziplin nicht
rauben lassen.