Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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ist, die Waren fortzubefördern. Auf dem Meere braucht man keine 
Straßen anzulegen, wie auf dem Lande bei den Eisenbahnen, sondern 
kann ganz ruhig seinen Weg fahren, weil das Meer überall Straße 
ist. *E* dem Meere stellt sich selten ein Hindernis in den We 
Den Strömungen, Riffen und Sandbänken kann man sehr leicht 
ausweichen. it was für Schwierigkeiten hat man dagegen auf 
dem Lande zu kämpfen, wenn man da mit einem Wagen sahren will. 
Hier und da stellen sich Hindernisse in den Weg wie z. B. Sümpfe 
und große Berge, über welche man nicht fahren kann, und wessbe 
man große Umwege machen muß. Was kosten die Eisenbahnen, die 
war die Schiffe an Schnelligkeit übertreffen, nicht alles für Geld? 
uf dem Lande kann man des Nachts nicht fahren oder nur unter 
fer vielen Schwierigkeiten. Die Schiffe können dagegen auf dem 
eere ganz ruhig des Nachts ihre Straße fahren, und aus Vorsicht, 
daß, wenn sich einmal mehrere Schiffe begegnen, sie nicht zusammen- 
stoßen, sind auf jedem Schiffe Laternen angebracht, die des Nachts 
angezündet werden. 
benso wie das Meer für die Straße einen großen Vorteil dar- 
bietet, so auch für die Fahrzeuge. Man kann die Fahrzeuge auf 
dem Meere beliebig groß machen, da die Straße überall glatt und 
nicht, wie auf dem Lande uneben ist, und weil das *5 desto 
besser vom Wasser getragen wird, je größer die Fläche ist, welche 
das Schiff einnimmt. Auch leistet das Meer durch seine Tiefe über- 
all einen gleichen Widerstand. Da die Straße auf dem Meere glatt 
und eben ist, braucht man auch nicht mehrerlei Fahrzeuge zu haben, 
wie auf dem Lande wegen der verschiedenen Bodenbeschaffenheit. 
Weil man aber das Schiff so groß machen kann, wie man will 
so kann man auch mehr aufladen, als bei den Eisenbahnen, und 
dadurch werden die Waren von einem Lande zum andern mit dem 
Schiffe viel billiger fortgeschafft als mit jedem Fahrzeug auf 
dem Lande. 
Da auf dem Meere die Straße überall glatt und eben ist, und 
weil man nur einerlei Fahrzeuge zu haben braucht, so wird der 
Verkehr bedeutend billiger als auf dem Lande. Noch billiger wird 
er aber dadurch, daß man nicht viel Kraft anzuwenden hat. Die- 
jenige Kraft, die am billigsten ist, ist der Wind, der zur Fortbe- 
wegung der Segelschiffe benutzt wird. Bei den Flüssen kann man 
den Wind schon nicht so gut gebrauchen wegen der vielen Krümmungen, 
weil da die Segel jedesmal anders gestellt werden müssen. Das beste 
Mittel zur Fortbewegung der Schiße auf den Flüssen ist das Rudern 
und der Dampf. Auf dem Meere kann man das Rudern nicht gut an- 
wenden, weil man bei einem größeren Schiffe viel Mannschaften 
dazu brauchen würde, welche viel zu ernähren kosten. Bei den 
Dampfschiffen braucht man zwar auch, wie bei den Eisenbahnen, 
Dampf, aber man braucht doch keinen Schienenweg, der sehr teuer 
ist, zu bauen. 
Wegen dieser Billigkeit hat das Meer nun auch für den Handel 
eine große Bedeutung bekommen. Dies sieht man aus folgendem: 
In Chile bezieht man das Bauholz und die Ziegeln aus Hamburg, 
anstatt sie aus den nahen Cordilleren zu holen. Die Bewohner 
tun dies deshalb, weil sie diese Materialien zu Schiffe aus Europa 
billiger bekommen, als sie sie aus den Cordilleren mit den Wagen
	        
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