sahen sie schüchtern zur Türe herein, aber nur so lange, bis w
Lade nach 8 andern# in den Saal holten. Die Eltern kamen art
teilweise, und wir amüsierten uns großartig bis in die Nacht
hinein. Der Rückweg wurde mit etwas schwerem Kopf angetreten.
ir gelangten alle glücklich an Bord und durften bis 10 Uhr
morgens schlafen. Um 10 Uhr lichteten wir den Anker und fuhren
mit schönem Wetter weiter dem Kap Skagen zu. Als wir aus der
Howachter Bucht fuhren, hatten wir ziemlich wenig Wasser. Es
wurde deshalb fortwährend „gelotet“, und dennoch liefen wir auf.
Die Maschine arbeitete mit äußerster Kraft, die Besatzung lief von
Backbord nach Steuerbord, aber alles war umsonst, wir saßen fest.
Wir gebten das Notsignal, welches auch von der vorüberdampfenden
S. M. S. „Gefion“ bemerkt wurde. S. M. S. „Gefion“ wollte
uns abschleppen, hatte jedoch zu großen Tiefgang und konnte nicht
in unsere Nähe kommen. Glücklicherweise kamen noch zwei Torpedo-
boote, wir gaben denselben eine Stahltrosse über den Bug, und diese
schleppten uns auch mit aller Kraft ab. Schaden hatten wir weiter
nicht, und wir konnten daher unsere Reise fortsetzen. Wir dampften
durch den großen Belt und hatten inzwischen Zeugflicken an Deck;
im übrigen verlief die Zeit ohne etwas Bemerkenswertes.
Den anderen Mittag umschifften wir Kap Skagen. Es war
ziemlich windig, und bei verschiedenen stellte sich die Seekrankheit
ein. Der Horizont verfinsterte sich mehr und mehr, der Wind fing
an zu heulen, ghas Wasser bekam eine dunkle Farbe, und man sah
von weitem, daß von den Wellen weiße Köpfe von einer zur anderen
übersprangen. Wir wußten, daß dieses schlechtes Wetter bedeute.
Es wurde deshalb an Bord alles noch einmal nachgesehen, ob alles
fest „gezurrt und verstaut“ war. Das Schiff wurde hin= und her-
geworfen was gerade bei unserem Schiff wegen seines hohen Ober-
aues befördert wurde. Wir lagen schon einige Stunden in den Hänge-
matten, als das Signal „Alle Mann“ gepfiffen wurde. Wir zogen uns
notdürftig an und eilten an Deck. Hier kam eine Sturzsee nach der
andern über, uns alle sofort durchweichend. Das untere Zwischen-
deck stand schon unter Wasser, die Kleiderkisten schwammen umher,
und der Proviant war gänzlich vernichtet. Es strömte immer mehr
Wasser herein; denn der Wasserlug war undicht. Es wurden gleich
sämtliche Pumpen „angeschlagen“, und wir hatten einen harten Kampf,
das Wasser aus unserem Schiff zu entfernen. Wir arbeiteten bis
zum andern Mittag an den Pumpen, und alles war zum Tode er-
schöpft. Es wurde deshalb von Zeit zu Zeit Schnaps verabreicht,
um uns mehr anzufeuern; es nützte aber alles nichts. Eine Sturz-
seee nach der andern kam über unser Sch, alles mit sich reißend,
was sich nicht festhielt und die unteren Schiffsräume mit Wasser
füllend. Der Kommandant stand schon 6 Stunden auf der Kom-
mandobrücke, seine Befehle erteilend, welche auch treu erfüllt wurden.
Das Wetter wurde immer schlimmer, die See ging höher, 66 daß
häufig die Schiffsschraube aus dem Wasser schlug. Der Hals der
Segel war zerrissen; dieselben flatterten im Winde. Der Komman-
dant sah ein, daß ein Weiterkommen unter diesen Umständen nicht
möglich war, und wir drehten bei, d. h. wenn wir vorher den
Wind etwas von der Seite hatten, drehten wir jetzt das Schiff so,
daß es direkt in den Wind lief; die zweite Nacht war so unter an-