Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

— a. K * 
Her Kampf ist kein offener, sondern ein versteckter, hinterlistiger. 
Hinter jedem Saum und Gebüsch stecken einzelne der wilden Burschen 
Hit Gewehren und Speeren bewaffnet; selbst alte Geschütze führen 
sie mit. Es gehört hier schon ziemlich viel Kaltblütigkeit und 
Disziplin dazu, um geschlossen in die Wildnis einzudringen. Wie 
jedoch die Erfahrung gelehrt hat, haben unsere blauen Jungen solche 
Angriffe schon öfters mit Erfolg durchgemacht. 
84. Das erste Unterseeboot der Kaiserlichen Marine. 
Gedankengang: · 
1. Das erste Unterseebot unserer Kriegsflotte vom Stapel. 
Der Erfinder des Bootes. " 
Erbauung desselben auf der Germaniawerft in Kiel. 
Ausrüstung und Bewegungsfähigkeit. 
Probe= und Versuchsfahrten. 
6. Errichtung einer Unterseeboots-Flottille. 
Ausführung: 
Das erste Unterseeboot für unsere Kriegsflotte ist Anfang August 
1906 in Kiel vom Stapel gelaufen. Es ist aus Reichsmitteln erbaut, 
da der Reichstag für Versuchszwecke mit Unterseebooten vier Millionen 
Mark bewilligte. 
Das neue Bovot ist nach den Plänen des aus Spanien stammenden, 
in Wien geborenen Ingenieurs d’Egnevilly-Monjustin erbaut worden. 
Der Erfinder hatte seinen Plan zunächst der französischen Regierun 
angeboten, war aber dort zurückgewiesen worden, worauf er si 
an Krupp wandte, der sich zum Bau eines Versuchsbootes entschloß. 
Seit Jahren ist die Germaniawerft als einzige deutsche Werft 
auf diesem Gebiete tätig gewesen. Sie hat mehrere eigene Versuchs- 
boote und Tauchboote 7 die russische Regierung herzestellt. 
Das neue Unterseeboot ist mit elektrischen und Petroleum- 
motoren ausgerüstet. Es bat eine Verdrängung von 180 Raum- 
meter (Tonnen) Wasser und erhält eine Besatzusng von 12 bis 16 
Mann, die zunächst aus Werftpersonal und Torpedomannschaften 
bestehen wird. Es werden ausschließlich Freiwillige für den Unter- 
seedienst verwandt. 
Das Tauchboot ist etwas größer als unsere älteren Hochsee- 
Torpedoboote. Die Bewegungsfähigkeit des Bootes ist auf mindestens 
3000 Seemeilen berechnet. Das Tauchboot wird über Wasser 12, 
unter Wasser 9 Seemeilen in der Stunde zurücklegen. 
Als Übungsgebiet (Probe= und Versuchsfahrten) ist die Eckern- 
förder Bucht ausersehen. Die im September beginnenden Erprobungs- 
fahrten, die unter Leitung von Vertretern des Reichsmarineamts 
sattsinden, werden mehrere Monate erfordern. Es soll kein neuer 
Bauauftrag erteilt werden, bevor die Versuchs= und Probefahrten 
des ersten Tauchbootes greifbare Erfolge gegeben haben. 
Mit der Errichtung einer Unterseeboots-Flottille wird die Bildung 
einer eigenen Abteilung für Unterseeboote notwendig werden. Das 
Personal wird im wesentlichen aus den Torpedoabteilungen, dem 
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