e) Baken: Zeichen für gefährliche Sandbänke,
d) Bojen oder Tonnen: Schwimmende Hohlkörper, Abzeichen
derselben. «
Ausführung:
Die Nordsee ist ein von den Schiffern sehr gefürchtetes Meer.
Die vielen ausgedehnten Schlamm= und Sandbänke, die bei der
Ebbe entblößt daliegen, zur Flutzeit aber ein Tummelplatz der
wilden Wogen werden, sind der Schiffahrt sehr aschrlich, Jedes
Zahr geht hier eine größere Zahl von Schiffen durch Sturm und
trandung zugrunde. Früher waren die Schiffbrüchigen fast
rettungslos dem Tode preisgegeben. Jetzt sind an der ganzen
Küste umfassende Einrichtungen getroffen, durch die ein Stranden
des Schiffes nach Möglichkeit verhindert wird. Diesem Zwecke dienen
die sogenannten Seezeichen. 1
Die Seezeichen sollen dem Schiffer teils den richtigen Weg zeigen,
teils ihn auf gefährliche Stellen im Meere aufmerksam machen. Die
wichtigsten unter ihnen sind die Leuchttürme, die Leuchtschiffe, die
Baken und die schwimmenden Tonnen oder Bojen.
Am deutschen Meeresstrande gibt es nicht weniger als 140 Leucht-
türme, davon etwa 100 an der Nordseeküste. ir finden solche
überall an den Mündungen der schiffbaren Flüsse, wie der Ems,
der Weser, der Elbe und der Eider, sowie auf vielen der Friesischen
Inseln, z. B. auf Borkum, Norderney, Neuwerk (vor der Elbmün-
dung), Sylt und Helgoland. Es sind feste, meist aus Steinen oder
Eisen erbaute Türme von 20—40 oder auch noch mehr Meter Höhe.
Auf einer Wendeltreppe, die im Lern angebracht ist, steigt man
hinauf. In ihrem höchsten Teile sind mächtige Lampen angebracht,
deren Licht bei Nacht durch dahinterstehende Hohlspiegel weit auf
das Meer hinaus geworfen wird. Statt der früher gebräuchlichen
Ol= und Petroleumlampen verwendet man jetzt meist elektrisches
Licht. Die euchtfeuer der Türme künden dem Schiffer an, daß er
sich in der Nähe des Landes befindet und also auf der Hut sein muß;
sie zeigen ihm aber auch an, an welcher Stelle der Küste er ange-
kommen ist. Jeder Turm einer Küstenstrecke hat nämlich ein be-
sonderes Licht, wodurch er sofort erkennbar wird.
An gefährlichen Stellen, wo keine Leuchttürme erbaut werden
können, hat man eiserne Leucht= oder Feuerschiffe mit schweren
Ketten verankert. Diese Schiffe haben gewöhnlich 1—3 Masten,
deren jeder mit einer festen oder drehbaren Leuchte versehen ist,
und finden besonders an Flußmündungen Verwendung. In und vor
der Mündung der Elbe liegen ihrer sechs, ebensoviele vor der Weser-
mündung und dem Jadebusen, vor der Eidermündung zwei. Wie
auf jedem Leuchtturme, so ist auch auf jedem Feuerschiffe ein Wächter,
dem die Unterhaltung des Feuers obliegt. Da bei starkem Regenwetter
oder dichtem Nebel Leuchtfeuer nur auf kurze Entfernungen zu sehen
sind, so werden auf manchen Leuchttürmen, besonders aber auf den
Feuerschiffen, auch hörbare Warnungszeichen gegeben, und zwar durch
weithin tönende Nebelhörner oder Dampfpfeifen oder auch durch
große Metallbecken, die mit hölzernen Klöppeln geschlagen werden.