Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

119. Der Nutzen des Waldes. 
Gedankengang: 
J. Einleitung. Die Wälder sind zum Nachteile der Menschen durch 
den Pflug verdrängt worden. 
II. Ausführung. Der Wald ist eine Wohltat der Natur. 
Er liefert: 
Holz, 
mancherlei Früchte, 
er ist der Aufenthaltsort verschiedener Tiere, 
er übt einen bedeutenden Einfluß auf die Witterung aus 
indem er · 
a) die Feuchtigkeit der Luft auzieht und sie den Ouellen 
zuführt, 
b) die Gegenden vor kalten Winden schützt, 
5. er ist eine Zierde der Länder und 
6. ein gesunder Aufenthaltsort der Menschen. 
III. Schluß. Schutz dem Walde. 
Ausführung: 
So segensreich der Pflug für die Länder gewirkt hat, indem er 
den Boden urbar gemacht, so hat er doch die Wälder oft allzu sehr 
und zum Nachteile der Menschen verdrängt. 
Der Wald ist eine große Wohltat der Natur. In ihm wächst 
die mächtige Eiche, deren Holz zu Mühlwellen, Schiffs= und Brücken- 
bauten gebraucht wird, die schlanke Tanne, aus welcher der Tischler 
verschiedene Geräte verfertigt, und noch mancher andere nützliche 
Baum. Im Schatten des Waldes gedeihen die Erd-, Preißel-, 
Him= und Brombeere, viele Arzneigewächse und eßbare Schwämme. 
Alle diese Früchte und Pflanzen benutzt der Mensch zur Nahrung 
oder zur Wiederherstellung seiner Gesundheit. Der Wald ist der 
Aufenthaltsort vieler nützlicher Tiere. Durch die Gebüsche schreitet 
stolz der Hirsch, springt schen das Reh und hüpft der Hase. Unter 
dem grünen Laube nistet der fröhliche Chor der Singvögel. Wie 
nachteilig die Ausrodung der Wälder ist, haben die Bewohner 
verschiedener Länder erfahren, indem sie an Wassermangel leiden 
mußten. Der Wald zieht nämlich die Feuchtigkeit der Luft an und 
führt sie dem Erdboden zu, wodurch die Quellen Nahrung bekommen. 
Liegt ein Wald im Norden oder Osten einer Gegend, so bildet 
er eine Schutzmauer gegen die kalten Nord= und trocknen Ostwinde. 
Der Wald verbindet mit dem Nutzen auch das Angenehme. Er 
ist eine Zierde und ein Schmuck der Erde. Wie ein grüner Kranz 
umgibt er manche Gegenden und verhüllt die kahlen Felsen. In 
seiner gesunden, sauerstoffreichen Luft sucht der Brustkranke und 
lutarme Genesung. 
Der Mensch tut sich also den größten Schaden, wenn er die 
schönen Wälder vernichtet. 
—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.