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Ausführung:
Die Elbe ist als Schiffahrtsstraße für Norddeutschland und
besonders guff für die Mark Brandenburg. von größter Wichtig-
keit. An Wasserfülle und Länge übertrifft sie die Oder bedeutend;
denn sie ist mehr als 1150 km lang und über 770 km schiffbar.
Ihren Ursprung hat die Elbe auf dem hohen und guellenreichen
Riesengebirge. Hoch oben am Kamme desselben befinden sich große
Moos= und Moorwiesen, welche wie ein Schwamm die Feuchtigkeit
aus der Luft aufsaugen. Eine dieser Wiesen führt den Namen
Elbwiese. Aus diesen Brunnen fließen zahlreiche Wasseradern zu
einem Bächlein zusammen. Dies ist der Anfang der Elbe. Nach
kurzem Laufe stürzt sich der junge Bergfluß über eine hohe Felsen-
wand hinab und sammelt dann seine zerstreuten Wasser wieder in
dem schauerlichen Elbgrunde. Das ist eine tiefe Wildnis voll Moor
und übereinander gestürzter Fichtenstämme. Raschen Laufes durch-
fließt nun die Elbe in einem weiten Bogen das Köni reich Böhmen,
wo ihre Wassermasse bald durch zwei große Nebenffüfte, durch die
Moldau und Eger, vermehrt wird. An der Moldau liegt die alte
böhmische Hauptstadt Prag. Dann gelangt der Elbstrom in das
Königreich Sachsen. In den Grenzgebieten beider Länder engen ihn
von allen Seiten gewaltige Sandsteinfelsen ein; der Strom aber
durchbricht diese Gebirgsmasse, welche Elbsandsteingebirge heißt, und
windet sich in vielen Krümmungen durch die hohen, oft wundersam
zerklüfteten Felswände. Diese Gegend ist die vielgerühmte und viel-
besuchte Sächsische Schweiz. Eine Wanderung durch das Gebirge
zeigt einen überraschenden Wechsel der Landschaft. Man findet
Felskegel von den sonderbarsten Gestalten und Berge mit herrlichen
Fernsichten; man wandert stundenlang durch liebliche Täler, die von
senkrechten Steinwänden und Pfeilern eingefaßt sind.
Einige Meilen weiter abwärts spiegelt sich die schöne sächsische
Königsstadt Dresden in den Fluten der Elbe. Bei Meißen zuche
sich diese noch einmal durch Gebirgsmassen hindurch und tritt dann
bald in die norddeutsche Tiefebene ein. In dieser Ebene erhält sie
durch die Schwarze Elster, die schnelle Mulde, die schöne Saale und
die seenreiche Havel eine solche Wasserfülle, daß sie bei Hamburg die
größten Schiffe tragen kann.
Ein guter Teil des Elblaufes gehört der preußischen Provinz
Sachsen an, dann bildet sie auf eine Strecke die Grenze der Mark
Brandenburg gegen die Provinzen Sachsen und Hannovber.
Gewerbreiche Städte, gewaltige Festungen, alte Burgen, herr-
liche Schlösser und reiche Dörfer spiegeln sich in den Fluten der Elbe.
Die wichtigste und bedeutendste Stadt im preußischen Sachsen-
lande ist das alte Magdeburg. Schon vor Jahrhunderten hat es
sich durch seine Macht hervorgetan; aber es erlebte auch traurige
und schwere Tage. Im Hreiwigjährigen Kriege wurde die Stadt
von dem General Tilly belagert und am 10. Mai 1631 erobert und
gänzlich zerstört.
Bei der märkischen Stadt Wittenberge führt eine mächtige
Eisenbahnbrücke über den Elbstrom, welche die Provinzen Branden-
burg und Sachsen verbindet. Je weiter stromabwärts, desto
notwendiger sind die hohen Deiche, welche auf beiden Seiten des