Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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Nicht vereinzelt sind diese Fälle in der Geschichte des Lebens 
verzeichnet. Bietet uns nicht die tägliche Erfahrung traurige Beispiele 
in Überfluß?. Durch steten unregelmäßigen Lebenswandel oder 
urger wird die Gesundheit des kräftigsten Menschen geschädigt, und 
ahzeit#g sinkt der Betreffende ins Grab. Sehr glänzende Beispiele 
lehrt uns auch die Geschichte. Kaiser Napoleon 1. zog 1812 eroberungs- 
süchtig mit einer großen Armee nach Rußland, um seine Macht noch 
weiter auszudehnen. Doch hier ereilte ihn das chhicksal. Seinc 
ruhmreiche Armee wurde auf den russischen Schneefeldern fast voll- 
ständig vernichtet, und nur kümmerliche Reste kehrten in die Heimat 
zurück. 
I Die eroberten Länder wurden ihm wieder abgenommen, und 
in Gefangenschaft und Verbannung beschloß der ert ruhmbekränzte 
errscher auf der Insel St. Helena seine irdische Laufbahn. Vor- 
tehende Beispiele dienen uns zur Ermahnung und Warnung und 
zeigen, wie trefflich sich der Sinn des Sprichwortes: „Steter Tropfen 
höhlt den Stein“ bewahrheitet. 
165. Man muß das Eisen schmieden, solange es warm ist. 
Gedankengang: 
I. Einleitung: Erklärung des Sprichwortes. 
II. Ausführung: 
1. Vergleich mit dem menschlichen Leben. 
2. Frühzeitige Kenntnisse erwerben. 
3. Passende Gelegenheiten und Vorteile ausnutzen. Kaufmann, 
Geschäftsmann (günstige Einkäufe). 
4. Beispiele aus der Geschichte: Siebenjähriger Krieg, Freiheits- 
riege. 
III. Schluß: Mahnung, jede günstige Gelegenheit zu benutzen. 
Ausführung: 
Der Mensch wird bei seinen Unternehmungen am sichersten auf 
Erfolg rechnen können, wenn er es versteht, immer die passende Zeit 
und günstige Gelegenheit auszunutzen. Das Sprichwort will uns 
sagen, daß Eisen sehr hart und widerstandsfähig ist und sich nur in 
glühendem Zustande leichter verarbeiten läßt. Der Schmied macht 
sich darum diesen Vorteil zunutze und schmiedet das Eisen, solange 
es warm ist. 
Diese Erfahrung läßt sich auch sehr treffend auf das menschliche 
Leben anwenden. Schon in der frühesten Jugend muß der Mensch 
bestrebt sein, sich Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben, um 
dieselben für sein ganzes Leben auszunutzen. Wer frühzeitig etwas 
Tüchtiges gelernt hat, wird im späteren Leben leicht sein Fortkommen 
finden, stets lohnenden Verdienst haben, und Not und Sorgen werden 
ihm fernbleiben. Darum muß der Mensch in der Zeit, wo er im 
vollen Besitz seiner Kräfte ist, arbeiten und schaffen, damit er im 
Alter, wenn die Kräfte nachlassen, sorgenfrei leben kann.
	        
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