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Nicht vereinzelt sind diese Fälle in der Geschichte des Lebens
verzeichnet. Bietet uns nicht die tägliche Erfahrung traurige Beispiele
in Überfluß?. Durch steten unregelmäßigen Lebenswandel oder
urger wird die Gesundheit des kräftigsten Menschen geschädigt, und
ahzeit#g sinkt der Betreffende ins Grab. Sehr glänzende Beispiele
lehrt uns auch die Geschichte. Kaiser Napoleon 1. zog 1812 eroberungs-
süchtig mit einer großen Armee nach Rußland, um seine Macht noch
weiter auszudehnen. Doch hier ereilte ihn das chhicksal. Seinc
ruhmreiche Armee wurde auf den russischen Schneefeldern fast voll-
ständig vernichtet, und nur kümmerliche Reste kehrten in die Heimat
zurück.
I Die eroberten Länder wurden ihm wieder abgenommen, und
in Gefangenschaft und Verbannung beschloß der ert ruhmbekränzte
errscher auf der Insel St. Helena seine irdische Laufbahn. Vor-
tehende Beispiele dienen uns zur Ermahnung und Warnung und
zeigen, wie trefflich sich der Sinn des Sprichwortes: „Steter Tropfen
höhlt den Stein“ bewahrheitet.
165. Man muß das Eisen schmieden, solange es warm ist.
Gedankengang:
I. Einleitung: Erklärung des Sprichwortes.
II. Ausführung:
1. Vergleich mit dem menschlichen Leben.
2. Frühzeitige Kenntnisse erwerben.
3. Passende Gelegenheiten und Vorteile ausnutzen. Kaufmann,
Geschäftsmann (günstige Einkäufe).
4. Beispiele aus der Geschichte: Siebenjähriger Krieg, Freiheits-
riege.
III. Schluß: Mahnung, jede günstige Gelegenheit zu benutzen.
Ausführung:
Der Mensch wird bei seinen Unternehmungen am sichersten auf
Erfolg rechnen können, wenn er es versteht, immer die passende Zeit
und günstige Gelegenheit auszunutzen. Das Sprichwort will uns
sagen, daß Eisen sehr hart und widerstandsfähig ist und sich nur in
glühendem Zustande leichter verarbeiten läßt. Der Schmied macht
sich darum diesen Vorteil zunutze und schmiedet das Eisen, solange
es warm ist.
Diese Erfahrung läßt sich auch sehr treffend auf das menschliche
Leben anwenden. Schon in der frühesten Jugend muß der Mensch
bestrebt sein, sich Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben, um
dieselben für sein ganzes Leben auszunutzen. Wer frühzeitig etwas
Tüchtiges gelernt hat, wird im späteren Leben leicht sein Fortkommen
finden, stets lohnenden Verdienst haben, und Not und Sorgen werden
ihm fernbleiben. Darum muß der Mensch in der Zeit, wo er im
vollen Besitz seiner Kräfte ist, arbeiten und schaffen, damit er im
Alter, wenn die Kräfte nachlassen, sorgenfrei leben kann.