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meistens seiner Arbeit ein Ziel. Bei ihm läßt sich so re v
Bibelspruch anwenden: „Im Schweiße deines Anlehlo, Eeit, .
dein Brot essen.“
Der Städter verlebt eigentlich den Sommer gemütlicher als der
Landmann, denn er ist weniger der Sonnenglut ausgesetzt, und auch
jeine Arbeitszeit dauert nicht so lange. Nach Feierabend kann sich
er Städter durch einen kleinen Spaziergang erholen oder ein paar
gemütliche Stunden im Kreise seiner Familie verleben. Wohlhabende
tädter wechseln auch vielfach ihren Wohnsi im Sommer, ziehen
auss das Land, um in der gesunden Landluft Stärkung und Erholung
zu suchen. «
Auch der Herbst fordert dieselbe Tätigkeit des Landmannes wie
der Sommer. Die Felder beginnen allmählich leer zu werden, und
von neuem bestellt sie der Landmann für das kommende Jahr.
Kündigt der Winter seine Herrschaft durch Schnee und Frost an
so zieht sich auch der Landmann mehr und mehr in seine Behausung
zurück. Scheunen, Keller und Böden sind reichlich gefüllt, und ohne
Sorgen kann er dem Winter entgegensehen.
Der Städter hat weniger von Gottes reichen Gaben gemerkt, er
zuf sich seine Lebensbedürfnisse erst auf dem Markt vom Landmann
aufen.
Den Winter verbringt der Landmann im Kreise seiner Familie:
nun kann er von seiner Arbeit ausruhen und neue Kräfte für das
kommende arbeitsreiche Jahr sammeln.
Dem Städrer bietet dagegen der Winter mehr Abwechslung und
Vergnügungen, Theater, wissenrschaftliche Vorträge und Bälle, welche
dem Landmann weniger geboten werden, vertreiben dem Städter die
langen Winterabende.
Versuchungen und Verführungen treten leichter an den Städter
heran, und mancher, der ihnen nicht widerstehen kann, fällt dem
Laster in die Arme.
Der Verdienst Ibr in der Stadt meistens höher als auf dem
Lande, darum verlassen viele Landleute ihre gesunden Dörfer und
siedeln in die Städte über.
Nahrungssorgen und Armut sind dagegen in der Stadt vielfach
rößer als auf dem Lande, denn, hat der Städter keine Arbeit, so
hat er keinen Verdienst und sehr oft nichts zu leben, während der
fleißige Landmann stets Arbeit und Brot hat. ·
ir sehen, wie sehr verschieden sich das Leben des Landmannes
dem Städter gegenüber gestaltet, und wie jedes seine Licht- und
Schattenseiten hat.
Darum beneide keiner den andern, sondern jeder erfülle in
seinem Berufe seine Pflicht, so wird ihn auch Gottes Segen auf
allen Wegen begleiten.
168. Der Frühling — ein Bild der Jugend.
Gedankengang:
I. Einleitung: Der Frühling kann treffend mit der Jugendzeit
verglichen werden.