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in bezug auf Bewährung; denn wie ein einziger schwerer Gewitterta
oft eine hoffnungsvolle Saat zerstört; so können sich auch der Jugen
im Leben Fallstricke und Netze in den Weg legen, die alle Hoff-
nungen, welche man sich versprach, zunichte machen.
Ungeachtet der drohenden W*--- enießt die Jugend viele
Freuden. Sie kennt nur ein sorgenfreies Leben, Lust und Freude
heiteres Spiel und fröhliches Scherzen. Diese Freuden, die man in
der Jugend genießt, sind die reinsten und unschuldigsten und hinter-
lassen in empfänglichen Herzen einen tiefen Eindruck.
Gleich dem Landmanne säen Eltern und Lehrer die Lehren der
Weisheit und Tugend in das lockere weiche Kindesherz. Fier wird
der Same zu einer Frucht gelegt, die erst dann zur vollständigen
Reife gelangt, wenn der Jüngling seine Jugendzeit überschreitet
und in das ernste, sorgenvolle Leben eintritt. An der Beschaffenheit
dieser Frucht ist dann zu erkennen, ob der in der Jugend ausgestreute
Samen auf empfänglichen kräftigen Boden fiel.
Wohl dem Manne, der die Seit seiner Jugend recht benutzt und
angewandt hat!
169. Der Herbst, ein Bild des menschlichen Lebens.
Gedankengang:
I. Einleitung: Viele Vergleiche mit dem menschlichen Leben,
so auch mit dem Herbst.
II. Ausführung:
1. Wie in der Natur erst Saat, dann Ernte,
2. so auch im menschlichen Leben.
III. Schluß: Darum Mahnung an die Jugend.
Ausführung:
Das menschliche Leben hat schon zu vielen Vergleichungen Ver-
anlassung gegeben. Bald *½# es mit einer Reise, bald uß einem
Strome, sehr oft auch mit einem Gegenstande in der Natur ver—
glichen. Sehr treffend ist ein Vergleich mit dem Herbst, denn dieser
ist in der Tat ein treues Bild für das menschliche Leben.
Im Herbst beginnt für den Landmann die Ernte. Ist die
Erntezeit herbeigekommen, so sieht man auf den Feldern überall
reges Leben und Treiben. Vom frühen Morgen an ist der Landmann
beschäftigt, die reisfen Früchte abzuernten und in die Scheunen zu
bringen. In kurzer Zeit haben sich die wogenden Getreidefelder in
kahle Stoppeln verwandelt. Die Felder werden wieder umgepflügt,
um von neuem für das kommende Jahr besät zu werden.
Die Wiesen sind ebenfalls kahl geworden, das saftige Grün hat
sich in fades Gelb verwandelt. Das Obst ist von den Bäumen
abgepflückt oder abgeschüttelt worden, die Blätter werden gelb und
fallen bei dem Wehen des Windes ganz ab.
Der Winzer hat die reifen Trauben abgepflückt und süßen Most
daraus gemacht.
Auch in der Tierwelt macht sich im Herbst eine große Ver-
änderung bemerkbar. Die lieben Singvögel versammeln sich zu