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und die Waren von einem Ort zum andern rascher und billiger be-
fördert werden, was alles ohne den Wind nicht geschehen könnte.
Obgleich der Nutzen der Winde sehr groß ist, so können dieselben
zum Schaden gereichen. Wir wissen, daß die Winde die Luft
pon allerlei schlechten Dünsten reinigen und dieselben überall hin zer-
streuen; doch können sie die Luft auch verunreinigen. Wenn nämlich im
Sommer in heißen Tagen Winde kommen, so treiben sie den Staub
auf den Wegen fort und verhindern oft, daß man auf der Straße
ehen kann. Besonders sehr heftig sind die Stürme in der Sahara.
Penn- diese Stürme kommen, müssen sich die Karawanen auf die
Erde legen und sich mit allem, was sie haben, bedecken, um nicht
von dem Sande zurückgeworfen zu werden, wobei aber dennoch oft
noch viele Leute umkommen.
So wie die Winde aber den Regen in trockenen Ländern herbei-
führen, was ja oft sehr gut ist, so bringen sie auch oft zu viel
Regen in ein Land. Wenn der Wind immerwährend Wolken in
ein Land führt, so regnet es auch beständig, was dann diesem Lande
sehr schädlich ist; denn dann ertrinken alle Bäume und Pflanzen.
Durch solchen anhaltenden Regen schwellen die Flüsse an, treten
über und verwüsten und zerstören viel, wodurch dann großes Elend
entstehen kann. In betreff der Feuchtigkeit können die Winde auch
schädlich sein. Oft verliert nämlich diejenige Luft, die über große
Landstrecken gehen muß, viel an Wasser; sie wird schließlich bei den
letzten Strecken, über welche sie geht, kein Wasser mehr haben. Die
Winde sind also in diesem Falle schädlich, da die trockene Luft den
Landstrecken ihre Feuchtigkeit entzieht, anstatt sie damit zu sättigen.
Diese Länder trocknen dann aus, es ist großes Elend und große
Not darin, keine Blume blüht mehr und das Volk verarmt, wie
dies in Persien, in Südamerika, in Peru der Fall ist und auch in
den Steppen Rußlands.
So wie der Wind zur Vermehrung der Pflanzen viel beiträgt,
so wird er den Pflanzen auch schädlich, wenn er zu stark ist. Viele
Pflanzen gehen jährlich durch die Stürme verloren, und auch Bäume
werden von heftigen Stürmen entwurzelt.
Die Pflanzen und Tiere sind von der Natur mit verschiedenen
Mitteln versehen, um sich zu schützen; aber gegen den Wind können
sie sich nur wenig schützen. Der Mensch ist dagegen besser versorgt
durch seinen Ersindunasgeist, vermöge dessen er sich also mehr
schützen kann. So würde er sich auch gegen den Wind auf dem
Meere mehr schützen können, wenn nicht die Habsucht und Ge-
winnsucht die Menschen triebe, sich in die größten Gefahren zu be-
geben. Daher kommt es auch, daß alle Jahre durch die Orkane auf
dem Meere viele Schiffe untergehen und viele Menschen dabei ertrinken.
174. Die wichtigsten Verkehrsmittel der Gegenwart.
Gedankengang:
I. Einleitung: Das 19. Jahrhundert, auch das Jahrhundert der
Erfindungen genannt, hat uns auch in dem Verkehrswesen viele
Neuerungen gebracht. Diese segensreichen Erfindungen der
Verkehrsmittel sind auf die gesamte Kulturentwicklung nicht
ohne Einfluß geblieben. ·