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schlossenen Kapitulation erhält er ein Handgeld von 100 Mk. Mit
der Beförderung zum Unteroffizier, Sergeant, Vizefeldwebel und
xeldwebel steigert sich seine Löhnung. Nach neunjähriger, vor-
wurfsfreier aktiver Dienstzeit erhält der Unteroffizier die Dienstaus-
zeichnung dritter Klasse. Mit dem vollendeten zwölften Dienstjahre
eeich einem treugedienten Unteroffizier der Zivilversorgungsschein
zuerkannt und bei seinem, nach diesem Zeitpunkte stattfindenden
Ausscheiden die Dienstprämie von 1000 Mk. bewilligt.
Neben diesen Vorteilen genießt er noch viele andere. So erhält
er außer besserer Verpflegung auch bessere Wohnung als die Mann-
schaften. Ferner hat er Gelegenheit, an dem alljährlich stattfinden-
den Kapitulanten-Unterricht teilnehmen zu können.
Bei einigem Fleiße kann er in diesem Unterrichte, der durch
vorzügliche Lehrer erteilt wird, seine Kenntnisse wesentlich erweitern.
Der größte Vorteil erwächst ihm aber dadurch, daß er auf
Grund seines Firilverforgungsscheinee sich irgend einer Beamten-
laufbahn widmen kann. Je nach seinen Fähigkeiten soll er sich eine
Beamtenstellung wählen. Außer dem Staatsdienste kann er sich
auch dem Kommunaldienste zuwenden. Im Reichspost= und Tele-
graphendienst, bei den Staatseisenbahnen, bei den Land= und Amts-
gerichten und bei den Ministerien sind die niederen und mittleren
Stellen teils ganz, teils zur Hälfte mit Militäranwärtern zu besetzen.
Ferner sind bei den Kommunalbehörden die offenen Stellen dieser
Beamtenklasse zum Teil den zivilversorgungsberechtigten Unteroffi-
zieren zugängig zu machen. .
Aus borflchendem ist wohl zur Genüge ersichtlich, daß die Vor-
teile, die der Unteroffizier genießt, von wesentlicher Bedeutung sind.
An ihm selbst ist es aber, daß er sich die nötigen Kenntnisse an-
eignet, um eine bessere Beamtenstellung mit gutem Erfolge bekleiden
zu können.
30. Das Biwak.
Gedankengang:
1. Einleitung: Zweck der Manöver.
II. Ausführung.
Aufsuchen des Platzes.
. Einrücken der Truppen.
Die Vorbereitungen der einzelnen Wassengattungen.
mDie Zeit nach der Arbeit.
Die Nacht im Biwak.
Alarm.
Der Platz nach dem Abrücken der Truppen.
Im Herbste jedes Jahres findet für sämtliche Truppenteile das
Manöver statt. Es hat den Zweck, jedem einzelnen Manne eine
deutliche Vorstellung von Gefechten, Angriffen und Biwaks zu geben.
Soll ein Biwak aufgeschlagen werden, so wird hierzu vorher
ein geeigneter Platz vom Kommandeur der betreffenden Truppen-
teile aufgesucht und von diesem jeder Waffengattung sein Platz zu-
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— J C P C□ dO