Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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2. Appell im Ausrückeanzug. 
3. Belehrung über das Verhalten im Manöbver. 
4. Reinigung der Stuben. 
5. Abschied von Bekannten. 
III. Schluß. Der letzte Tag vor dem Manbver ein anstrengender, 
aber doch langersehnter Tag. 
Ausführung: 
Jährlich im Herbst, wenn die Felder beginnen leer zu werden, 
nehmen die Manbver ihren Anfang. Schon lange haben die Sol— 
daten den letzten Tag in der Garnison herbeigewünscht, um die 
Freuden des Manbverlebens genießen zu können. 
Vor dem Ausrücken sind noch viele Vorbereitungen zu treffen. 
Sämtliche Bekleidungs= und Ausrüstungsstücke sind vorher gut ver- 
paßt und in gebrauchsfähigen Zustand gesetzt worden. Besondere 
Sorgfalt ist auf die 57 und Fußbekleidung zu verwenden, weil 
diese den größten Einfluß auf die Marschfähigreit des Infanteristen 
aben. Im Laufe des Vormittags findet noch ein Appell im voll- 
tändigen Ausrückeanzug statt. Es werden nochmals bei jedem 
anne der Anzug, der gute Sit der Ausrüstungs tücke, sowie das 
vorschriftsmäßige Packen des Tornisters geprüft. Vorgefundene 
Nngel werden sofort beseitigt oder nachmittags nochmals nach- 
gesehen. 
Am Schlusse des Appells hält der Kompagniechef noch eine An- 
sprache an die Mannschaften, in der er auf tadellose Führung, gutes, 
anständiges Verhalten gegen die Ouartierleute, sowie auf gute 
Fußpflege chinweist Fußkranke werden bei eigenem Verschulden 
bestraft. Gute und genügende Fußbekleidung, sowie Reinlichkeit ist 
Hauptbedingung für die Fußgänger. 
Nach dem Appell nimmt der Kammerunteroffizier die noch in 
den Händen der Mannschaften befindlichen Bekleidungsstücke auf 
Kammer. Die Geräte auf den Stuben nimmt, für den zum Quar- 
tiermachen vorausgesandten Furier, dessen Stellvertreter zusammen 
und verschließt sie im Keller. 
Der Schießunteroffizier überzeugt sich nochmals, ob jeder Mann 
sein richtiges Gewehr und Seitengewehr het und gibt Gewehr— 
reinigungsmaterial, wie Ol, Werg und Waffenfett aus. 
Nachmittags werden die Stuben tadellos in Ordnung gebracht, 
denn von der Sauberkeit derselben überzeugt sich der Feldwebel 
nochmals bei der angesetzten Stubenrevision. 
Die Feldwebel der Kompagnien werden unterdessen zum Befehls- 
empfang in das Bataillonsdiensthimmer befohlen. Sämtliche Befehle 
für kleinere Verbände werden auf dem Bureau mündlich und schrift- 
lich erteilt. Zur Kenntnis der Mannschaften gelangt, daß die Truppe 
bkrtwer it der Eisenbahn befördert wird oder bis zum Standorte 
marschiert. 
Der Abend wird noch zu einem Ausgange in die Stadt benutzt, 
um von Verwandten, Bekannten und Freunden Abschied zu nehmen. 
Der letzte Tag vor dem Manöver ist zwar ein mühevoller und 
anstrengender, aber gleichzeitig auch ein freudevoller und lang- 
ersehnter Tag.
	        
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